Sie hatte sich etwas rar gemacht: Fünf Jahre sind seit Björks letztem Album „Utopia“ vergangen. Jetzt meldet sich Islands Superstar mit „Fossora“ zurück. Hinter dem kryptisch anmutenden Titel verbirgt sich einmal mehr die Intention, etwas ganz anderes, wenn nicht Neues zu machen. Die Künstlerin selbst spricht von „organischem Techno“. Was sie damit meint? eclipsed hat nachgefragt.
Wer je das Vergnügen hatte, sich mit der 1,63-Meter-Frau aus Reykjavik zu unterhalten, weiß: Ihr überhaupt erst einmal gegenüberzusitzen, ist alles andere als einfach. Das zuständige Management praktiziert die hohe Kunst des Blockierens, sagt erst Termine zu und dann kurzfristig wieder ab, erklärt ihre Musik zum Staatsgeheimnis und schert sich wenig um Deadlines. Zum Glück ist die 56-Jährige, wenn man sie tatsächlich trifft, umso auskunftsfreudiger: Sie redet wie ein Wasserfall, lacht viel und gewährt tiefe Einblicke in ihre Welt.
Es hatte sich bereits abgezeichnet. Deep Purple wirkten in den letzten Jahren etwas müde, ihre Kracher kamen nicht mehr mit derselben Kraft rüber wie in den vergangenen Jahrzehnten. Als Gitarrist Steve Morse sich im Juli dieses Jahres eine Auszeit nahm, um seiner an Krebs erkrankten Frau zur Seite zu stehen, holte die Band als Ersatz den 43-jährigen Nordiren Simon McBride ins Boot – und erhob sich in der Folge wie ein Phönix aus der eigenen Asche. Seit September ist es nun offiziell, dass McBride kein Lückenfüller, sondern nach Ritchie Blackmore, Tommy Bolin und Steve Morse der vierte offizielle Gitarrist von Deep Purple ist (sofern man Joe Satriani nicht mitzählt, der 1993/94 mit der Band tourte). Sein im Mai erschienenes neues Soloalbum heißt „The Fighter“, und entsprechend dem Titel betätigt McBride sich nicht nur darauf als „Kämpfer“ für den klassischen Hardrock der 70er.
Bevor Bob Seger mit „Live Bullet“ die Welt eroberte, suchte er jahrelang nach der richtigen Band und kämpfte mit den Widrigkeiten der Musikindustrie. Im folgenden leuchten wir Segers Zeit bis 1975 aus und geben einen Überblick über sein gesamtes Schaffen in unserem Einkaufszettel.
Nach dem Tod von Walter Becker sind Steely Dan bekanntermaßen zum Solo-Projekt von Donald Fagen mutiert, und ein neues Album ist von ihm wohl nicht mehr zu erwarten. Dennoch gibt es für Fans von edlem Jazzpop/Jazzrock mit cleveren Texten eine hochklassige Alternative. Denn die vier Mitglieder der kanadischen Band Monkey House (benannt nach einem Roman von Kurt Vonnegut) haben die Musik von Becker und Fagen genau studiert.
Seattle ist bekannt dafür, Ende der Achtziger den rauen Grunge mit Bands wie Pearl Jam oder Soundgarden geboren zu haben. Dass eine Progkapelle, die klar in der Tradition von Kansas, Yes und Spock’s Beard steht, ebenfalls an diesem Ort entstanden ist, mag zunächst verwundern. Sänger Michael Trew klärt nicht nur über Inhalt und Musik ihres zweiten Albums „Thank You From The Future“ auf, sondern auch über seine Sicht zur Zukunft, den schönen Bandnamen und das psychedelische Cover.
eclipsed: Wie ist die Band entstanden? Ihr kommt ja aus Seattle, der Heimat des Grunge. Eine Retro-Progband aus Seattle, wie (un)wahrscheinlich ist das?
Aus Sheffield und Devon kommt eine junge Indie-Popband mit dem herrlichen Namen Pale Blue Eyes. In ihrer Musik finden sich viele stilistische Merkmale von Bands der Achtziger Jahre. Bands etwa des elektronischen Arms des New Wave, der ja eben zu einem großen Teil einst aus Sheffield, der sogenannten „Steel City“, kam. Das Trio besteht aus dem Paar Matt (Gesang, Gitarre) und Lucy Board (Drums, Synthesizer) sowie dem Bassisten Aubrey Simpson. Viel Autobiographisches haben Matt und Lucy über ihre Herkunft zu erzählen und klären damit zugleich wunderbar über die Hintergründe ihres Debüts „Souvenirs“ auf. Wie sehr ihnen die Musik der Vergangenheit dabei durch schwere persönliche Zeiten geholfen hat, wird deutlich sichtbar.
eclipsed: Wie habt ihr drei denn zusammengefunden?
Anders Buaas ist bekannt für seine Konzeptalben, die häufig den Geist eines Mike Oldfield atmen. Nach der Beschäftigung mit Hexen (drei Alben „The Witches Of Finnmark“) und zuletzt dem Tarot hat er nun eine musikalische Stadtführung durch das schottische Edinburgh vorgelegt. Wir wollten wissen, was ihn an dieser Stadt und der schottischen Kultur so reizt und welche musikalisch progressiven Bilder ihm hierzu eingefallen sind.
eclipsed: Wunderbar, dass du ein ganzes Album über Edinburgh gemacht hast. Ich selbst bin ein großer Liebhaber von Schottland und seinen Menschen, Landschaften, Inseln und Städten, da ich vor langer Zeit in Aberdeen studiert habe und in Oban gelebt habe. Wie kamst du auf die Idee, ein Konzeptalbum über das schöne schottische „Edinbarah“ (Anmerkung: schottische Dialektform) zu machen? Was ist deine persönliche Geschichte mit Edinburgh?