AMON DÜÜL II - We are Family

29. August 2014

Amon Düül

Amon Düül II waren 1967 aus einer Künstlerkommune im Münchener Szeneviertel Schwabing hervorgegangen. In den Zeiten der Studentenunruhen, von APO und Protesten gegen den Vietnamkrieg war Musik noch Ausdruck einer gesellschaftspolitischen Haltung. Ob die Band nach bald fünfzig Jahren noch immer diesen künstlerischen Geist lebt, haben wir mit Gitarrist John Weinzierl erörtert.

eclipsed: Warum habt ihr „Bee As Such“ nun als physisches Produkt unter dem Titel „Düülirium“ veröffentlicht?

John Weinzierl: Heutzutage arbeitet man ja anders, man stellt erst mal etwas in den Raum, so wie wir die Musik unter dem Arbeitstitel „Bee As Such“ als Download. Ich bekam vor ein paar Monaten eine Anfrage, auf einer Billy-Cobham-Platte mitzuspielen, und da kam ich in Kontakt mit den Leuten vom Label Cleopatra. Dann haben wir gesagt, jetzt bringen wir sie mal mit Cover und allem raus. Den Namen schlug unser altersweiser Chris [Düül-Gitarrist/Violinist/Sänger Chris Karrer; Anm.] vor, wir anderen meinten nur: „Yeah!“. (lacht)

eclipsed: Wer gehört aktuell zu Amon Düül II?

Weinzierl: Es ist immer noch dieser Nukleus aus Renate Knaup, Danny Fichelscher, Chris Karrer, Jan Kahlert, Dieter Serfas und verschiedenen Bassisten wie Lothar Meid. Das sind ja alles Original-Kommune-Leute. Du darfst nicht vergessen, wir sind nicht einfach eine Rockband. Am Anfang war die Kommune wichtiger als die Musik. Es geht nicht darum, irgendwelche Lieder zu verkaufen, sondern um die Lebensart, die darin steckt. Es sind nicht einfach Nummern, auch nicht die typische Improvisation, sondern wirklich Kommunizieren unter Musikermenschen. Aber das ist nicht die ultimative neue und letzte Platte von uns. Wir arbeiten jede Woche zweimal hier bei mir im Studio an ganz verschiedenen Projekten.

eclipsed: Neuen Projekten?

Weinzierl: Ja, es gibt wahrscheinlich nächstes Jahr ein neues Düül-Album, wieder eine längere Konzeptplatte. Dann gibt’s viele Nebenprojekte. Chris zum Beispiel spielt viel Flamenco und World Music. Ich selber bin an einem Soloprojekt namens „John von Düül“ dran, wo es auch härter zur Sache geht.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 163 (September 2014).