GRAVEYARD - Drei-Kronen-Rock der Heavy-Regenten

23. September 2015

Graveyard

Graveyard gelten als Meister des gut abgehangenen bluesigen Heavy Rock. Mit ihrem zweiten Album „Hisingen Blues“ ließen sie vor vier Jahren zum ersten Mal international aufhorchen. Auch wenn das Quartett 2012 mit der Platte „Lights Out“ nicht mehr ganz auf dem Level dieses Brockens agierte, wird es seitdem zur Elite der Retrobands gezählt.

Zusammen mit Bassist Rikard Eklund, mit dem er zuvor in den musikalisch etwas verspielteren Bands Norrsken und Albatross agiert hatte, Albatross-Schlagzeuger Axel Sjöberg und Gitarrist Truls Mörck gründete Nilsson 2006 die Band. Im Jahr darauf, noch vor der Aufnahme des selbstbetitelten Debütalbums, trennten sich die Wege von Graveyard und Mörck, dem Jonatan Larocca-Ramm nachfolgte. Auf dem neuen Album „Innocence & Decadence“ kehrt Mörck als Bassist ins Bandgefüge zurück, dafür hat Eklund sich nun verabschiedet.

eclipsed: Eine Platte der englischen Band Dogs D’Amour heißt „A Graveyard Of Empty Bottles“. Nicht nur die Engländer, auch die Schweden gelten als ein Volk, das dem Alkohol durchaus zugetan ist. Wäre ein solcher Albumtitel für euch eine Option?

Joakim Nilsson: Vielleicht mal für ein Seitenprojekt. Für die Dogs war so ein Titel ja oft auch Programm. Die waren, glaube ich, manchmal froh, dass sie es unfallfrei auf die Bühne geschafft haben. Graveyard feiern auch gerne, aber dafür nehmen wir unsere Musik und unsere Fans doch so ernst, dass wir damit frühestens nach dem Gig anfangen.

eclipsed: Eure neue Platte heißt „Innocence & Decadence“. Warum?

Nilsson: Die Zeile entstammt einem Song vom Album, „The Apple And The Tree“. Letztlich haben wir den Titel aus phonetischen Gründen gewählt. Ich finde, er klingt einfach gut.

eclipsed: Musikalisch hat er also keine tiefere Bedeutung?

Nilsson: Okay, als Band startet man ja immer ganz unschuldig, und es endet dekadent. (lacht)

eclipsed: Also doch eine Spur Dogs D’Amour?

Nilsson: Oder Mötley Crüe. Nein, alles was ich jetzt sage, wäre an den Haaren herbeigezogen.

eclipsed: Es ist das erste Album ohne Rikard Eklund, deinen Freund aus Kindheitstagen. Der Grund für sein Ausscheiden muss ein triftiger sein.

Nilsson: Es war seine Entscheidung, die Band zu verlassen. Er fühlte sich musikalisch in Graveyard nicht mehr wohl. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 174 (Oktober 2015).