Griff nach den Sternen - COUNTER-WORLD EXPERIENCE entführen auf „Pulsar“ in fremde Galaxien

27. April 2016

Counter World Experience

Die Musiker des progressiven Jazzmetal-Trios Counter-World Experience sind bekennende Science-Fiction-Fans. Laut Gitarrist Benjamin Schwenen, der auch für Gruppen wie Eisbrecher und Tanzwut komponiert, waren „Star Wars“, „Star Trek“, der Film „Abyss – Abgrund des Todes“ und die Soundtracks von John Williams prägend für die Entwicklung der Bandmitglieder.

Im fünften Studiowerk mit dem Titel „Pulsar“ greifen sie diese Sci-Fi-Begeisterung nun auf, wenn die einzelnen Kompositionen nach Sternbildern benannt sind. „Das letzte Album ,Music For Kingsʻ hatte ja hauptsächlich mit historischen Personen zu tun“, erläutert Schwenen, „aber aufgrund der Kriege im Nahen und Mittleren Osten habe ich mich eher von der Welt abgewendet.“ Insofern war für den studierten Gitarristen „die Flucht in die Weite des Weltraums eine Abkehr von den Problemen in der Welt“. Schwenen betont aber zugleich, dass man „abstrakten Sternbildern immer auch menschliche Züge zugesprochen hat, daher Titel wie ,Heliosʻ (der Sonnengott) oder ,Bellatrixʻ (die Kriegerin)“. Hinter „Pulsar“ stand dagegen „die Idee eines Sterns, der Radiowellen ausstrahlt – quasi ein rockender bzw. musizierender Stern!“

Bei diesem und anderen Tracks könnte man vermuten, dass Counter-World Experience beinahe Programmmusik im klassischen Sinne machen – was Benjamin Schwenen zumindest in einigen Fällen bestätigt: „Bei ,Pulsarʻ gibt es keine Flächen, die liegen bleiben, sondern alle Harmonien entstehen durch die schnelle Abfolge der einzelnen Töne. Auch bei ,Heliosʻ trifft das mit der Programmmusik zu, weil das Stück in C-Dur steht, was im Metal-Genre ja höchst verbrecherisch ist! Ich wollte einfach ein Stück mit besonderer Leuchtkraft schreiben.“ Andere Titel wie „Nebula“ klingen hingegen buchstäblich eher „vernebelt“, wobei Schwenen ergänzt: „Manchmal greife ich Wörter auf, deren Bedeutung ich noch gar nicht kenne, aber deren Wortklang mir gefällt. Richard Wagner hat ebenfalls auf solche Sachen geachtet, indem er bei düsteren Textpassagen viele Uh- und Oh-Laute verwendete.“

Wer sich näher mit der Musik von Counter-World Experience befassen möchte, dem seien neben „Pulsar“ auch die früheren Alben ans Herz gelegt, welche im Laufe der nächsten Monate beim MiG-Label erscheinen werden.

Mehr zur Band:
www.counterworldexperience.de
www.facebook.com/counter-world-experience

* * * Matthias Bergert