JOHN GARCIA - Der Freischwimmer

29. August 2014

John Garcia Kyuss Vista Chino

An den Imbissen rund ums Schlesische Tor im Berliner Ortsteil Kreuzberg hocken Menschen vor Flachbildschirmen und schauen Fußball. Nur im Club Bi Nuu ist die Weltmeisterschaft in Brasilien Nebensache. John Garcias Band Unida hat sich dort zum Soundcheck eingefunden. Trotz des neu erwachten Interesses der Amerikaner an Soccer, von dem man allenthalben hört, steht den Mitgliedern der US-Band nicht der Sinn nach Gekicke. Bevor der Soundcheck starten kann, geht der Ex-Kyuss-Sänger noch Interviewverpflichtungen nach. Den vorerst letzten Gig vor einer längeren Pause seiner Stoner-Truppe nutzt er, um über sein Solodebüt zu sprechen.

eclipsed: Du bringst dein erstes Soloalbum heraus. Sicher haben manche Fans früher damit gerechnet…

John Garcia: Entsprechend aufgeregt bin ich. Es ist etwas, was ich schon immer machen wollte. Was den Zeitpunkt angeht, passt es wohl zu mir. Wer mich und meinen Weg genauer kennt, weiß, dass ich mich nie allzu lange bei einer Sache aufhalte, dass ich gerne Neues ausprobiere und es mich interessiert, mit verschiedenen Gruppen zu arbeiten. Die Solosache hat da eine Weile im Hintergrund gestanden.

eclipsed: Was kannst du nun als Solokünstler machen, was du nicht auch mit einer deiner anderen Bands – Unida und Vista Chino – machen könntest?

Garcia: Es hat vor allem etwas Befreiendes. Und ich bin natürlich exponierter, wenn mein Name über dem Ganzen steht. Das fühlt sich im Moment sehr gut an, und ich möchte die Sache und das Touren so intensiv wie möglich machen. Live werde ich einen Großteil des Soloalbums spielen, gemischt mit Songs von Kyuss und Slo Burn.

eclipsed: Auf deinem Album ist ein ganz besonderer Gast dabei: Doors-Gitarrist Robby Krieger, der auf „Her Bullet‘s Energy“ die spanische Gitarre beisteuert.

Garcia: Was könnte ich über Robby erzählen, was nicht sowieso schon jeder weiß? Ich bin in meinem Leben jedenfalls noch niemandem begegnet, der gesagt hätte: „Ich mag die Doors nicht.“ Ich mochte sie schon immer, und ich bin froh, dass ich sie in ihrer letzten Inkarnation live sehen konnte, mit Ian Astbury und natürlich noch mit Ray Manzarek. Mit Robby Krieger zusammenzuarbeiten, war ein fast surreales Erlebnis.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 163 (September 2014).