YUSUF/CAT STEVENS - Auf Samtpfoten zum Blues

19. Februar 2015

Yusuf Cat Stevens

Acht Jahre nach seinem Comeback hat sich der Mann, der einst Cat Stevens war, mit dem kantigen, in Blues, R&B und Folkrock schwelgenden Album „Tell ’Em I’m Gone“ zurückgemeldet. Der 66-Jährige Engländer mit griechischen und schwedischen Wurzeln will dieses als Hommage an die Musik seiner Jugend verstanden wissen.

Im letzten Jahr wurde Yusuf, der bei Menschen über vierzig eigentlich nur unter seinem alten Künstlernamen Cat Stevens einen Impuls auslöst, in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen. Die überfällige Anerkennung eines Musikers, der den Sound der Siebziger mit seinem einschmeichelnden Folkpop nachhaltig mitgeprägt hat. Mit seiner neuen Platte – der dritten seit seinem Comeback im Jahr 2006 – huldigt er dem Blues. eclipsed hat Yusuf in Berlin getroffen.

eclipsed: Was assoziierst du mit dem Blues?

Yusuf: Für schwarze Künstler wie John Lee Hooker waren Schallplatten und Konzerte eine Möglichkeit, aus ihrem sozialen und ökonomischen Dilemma auszubrechen, ihren Lebensstil zu verbessern und ein bisschen Anerkennung zu erfahren. Mit dem Blues konnten sie das realisieren. Er stand für Emanzipation und Freiheit.

eclipsed: Zwischenzeitlich hattest du dich 25 Jahre aus der Musik zurückgezogen. Wie hast du diesen Sound wiederentdeckt?

Yusuf: Das war ein sehr langsamer Prozess, ein schrittweises Annähern an meine musikalischen Wurzeln und die Sachen, mit denen ich aufgewachsen bin. Wobei ich die R&B-Seite, die in mir schlummerte, noch nie angegangen war. Ich wollte das diesmal unbedingt ausleben. Das begann schon vor ein paar Jahren mit dem Song „Peace Train Blues“. Ich hatte „Peace Train“ in einen sehr dunklen, sehr authentischen Blues verwandelt. Das klang so toll, dass ich dachte, ich könnte ruhig noch mehr in der Richtung machen.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 168 (März 2015).