JOHAN TRONESTAM - Compunctio

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Electronic | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Spheric | Autor: WS


Von „heiligem Schmerz“ spricht man, wenn man absoluter Schönheit begegnet. Papst Gregor der Große bezeichnete dies einst als „Compunctio“. Der Schwede Johan Tronestam nimmt dieses Thema zum Ausgangspunkt seines neuen Albums. Mächtig rhythmisch geht es los. Moderne Electronica-Sounds werden im „Intro“ mit Enigma-ähnlichen Mönchschören verbunden. Danach nähert man sich mit „Loneliness“ stärker dem Tangerine-Dream-Klangkosmos. Ein sirenenhafter Leadsynthie wie bei Klaus Schulze leitet „Between The Lost And The Coming“ ein. In „What Is The Truth” kommen zu rumpelnden Sequenzern gesprochene Wortfetzen hinzu, ganz so wie dereinst bei Jean Michel Jarre oder Vangelis. Je länger man die mächtigen, rhythmischen Klangskulpturen Tronestams auf sich wirken lässt, umso mehr versinkt man auch in ihnen. Mit „Rituals Part 2“ gönnt sich der Musiker dann mal ein ruhigeres Stück, bevor er mit „The End And Beginning“ mitsamt Computerstimme einen Robotertanz aufs Parkett legt. Und „Ritual Combinations“ schafft schließlich mit dem Aufzählen der Zahlen von Eins bis Zehn eine wunderbare Dramaturgie.

Top-Track: Caravan Petrol

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