BETH HART & JOE BONAMASSA „Kaffee ist schlecht für die Stimme“

8. März 2018

Beth Hart Joe Bonamassa

Im verflixten siebten Jahr ihrer Zusammenarbeit setzt es mit „Black Coffee“ das dritte Studiowerk des ungleichen Paares Beth Hart & Joe Bonamassa. Da ist sie, die ihr Herz auf der Zunge trägt und keine 08/15-Interviews zu geben in der Lage ist, und da ist er, der Tausendsassa des Bluesrock, der gerne als Eric Clapton der Neuzeit wahrgenommen werden möchte. eclipsed sagte Bonamassa am Rande seines Londonkonzerts mit Black-Country-Communion-Konzerts kurz Hallo. Mit Beth Hart sprach das Magazin ausführlich.

Die Karriere von Beth Hart stagnierte, als Joe Bonamassa 2011 mit ihr das erste Mal Soul- und Rhythm-&-Blues-Klassiker aufnahm. Zwar hatte die Sängerin im Jahr zuvor mit „My California“ ein großartiges Balladenwerk im Bereich Rockpop veröffentlicht, aber der Star, der 1999 den „LA Song“ zum Leuchten brachte, kam nicht vom Fleck. Hart spielte Shows vor wenigen hundert Leuten. Schnee von gestern.

„Don’t Explain“ mit Bonamassa änderte die Situation schlagartig. Das nachfolgende „Seesaw“ (2013) zündete gar noch stärker. Bonamassas Solokarriere ist inzwischen in immer höhere Sphären abgehoben. Die Strahlkraft seines Namens und der Erfolg der Zusammenarbeit erstreckten sich auch auf den Verkauf von Harts bluesgetränkten Soloalben. Aus halbleeren Clubs sind wieder volle Hallen geworden. Gut so, denn Beth Hart ist wahrscheinlich das Beste, was dem Bluesrock seit Janis Joplin passiert ist.

eclipsed: Bist du zufrieden mit „Black Coffee“?

Beth Hart: Mit Joe und der Band – ja! Mit mir – nein. Ein paar Songs sind mir ganz gut gelungen, aber bei anderen denke ich, dass ich besser hätte singen können.

eclipsed: Was genau fehlt dir bei deiner Performance?

Hart: Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich dem Ganzen nicht genüge. Es macht Spaß, der Band zuzuhören, und die Jungs sagen mir, dass sie meine Vocals lieben, aber ich kann es nicht immer richtig glauben. Gerade bei den eher jazzigen Nummern hätte ich es noch besser machen können.

eclipsed: Ist das nicht Jammern auf hohem Niveau?

Hart: Wahrscheinlich hast du Recht. Ich finde das Album ja auch gut, aber ich denke immer, ich hätte noch besser sein können.

eclipsed: Empfindest du deine Performance auf der Bühne besser als im Studio?

Hart: Ich fühle mich oft wohler vor Publikum, da bekomme ich die Energie des Publikums mit und das spornt mich an.

eclipsed: Hast du Lampenfieber?

Hart: Das war früher schlimmer. Inzwischen bin ich etwas kribbelig, bevor ich auf die Bühne gehe, aber das legt sich relativ schnell. Die Bühne ist mein Zuhause.

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