MOTORPSYCHO - Zur Hölle mit der Monotonie!

26. März 2014

Motorpsycho neues Album

Der Sänger und Gitarrist Hans Magnus „Snah“ Ryan gibt sich dieser Tage äußerst ausgeglichen: Als ob sich die gelassene Stimmung des aktuellen Motorpsycho-Studiowerks auf die Musiker übertragen hätte. Oder war es umgekehrt? Im Interview plaudert „Snah“ über die Vorzüge, Songs zu entschlacken, und darüber, warum es befreiend ist, dass der große Rummel um das Trio aus Trondheim etwas nachgelassen hat.

eclipsed: Unüberhörbar versammelt „Behind The Sun“ Einflüsse aus all euren Schaffensperioden. Wolltet ihr es allen recht machen? Habt ihr eure Kompromisslosigkeit aufgegeben?

Hans Magnus Ryan: Das sagen Journalisten immer wieder, wenn wir ein neues Album veröffentlichen. Natürlich tauchen verschiedene Elemente von vergangenen Alben wieder auf. Es ist, als ob man ein Gemälde malen würde: Manchmal findest du zu vertrauten Dingen einen neuen Zugang. Frank Zappa nannte es die „Conceptional Continuity“: Du schreibst einen Song, und vierzig Jahre später fällt dir eine Antwort darauf ein.

eclipsed: Geht ihr heute Kompromisse ein, die früher undenkbar für euch gewesen wären?

Ryan: Das könnte man eher über unsere Alben kurz nach der Jahrtausendwende sagen. Damals bewegten wir uns in Richtung Pop, dachten an klassische Studioalben und machten mehr Kompromisse beim Songwriting. Jetzt versuchen wir wiederzugeben, wie wir live klingen.

eclipsed: Die neuen Songs wirken aber auch so, als ob ihr das Bedürfnis hattet, Ballast abzuwerfen.

Ryan: Absolut, vor allem nach dem hemmungslosen Bombast auf „The Death Defying Unicorn“. Trotzdem war diese Erfahrung eine große Befriedigung. Mit den Alben danach haben wir bewusst einen Kontrast gesetzt.

eclipsed: Motorpsycho saugen seit jeher Einflüsse wie ein Schwamm auf. Wer oder was beeinflusst euch momentan besonders?

Ryan: Ein gewaltiger Einfluss geht von dem Gitarristen Reine Fiske aus, der uns seit zwei Jahren begleitet. Dazu kommen viele unbewusste Einflüsse von unseren Lieblingsbands. Wenn mir jemand sagt, ich klinge wie Ritchie Blackmore, hat er völlig recht. (lacht) Das ist in mir drin, das ist meine Weise, mich zu äußern. Ich versuche immer noch, eine eigene Sprache zu finden.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 159 (April 2014).