THE BLACK KEYS - Gold und Platin allenthalben

27. Juni 2014

The Black Keys

Und das macht Gitarrist/Sänger Dan Auerbach (35) so richtig sauer. Er hat das Gefühl, dass man ihm den Erfolg nicht gönnt, dass Massenkompatibilität plötzlich etwas Dreckiges, Negatives sein soll, und dass er als Künstler nicht wachsen darf, sondern immer möglichst dasselbe servieren soll. Weshalb er zur Veröffentlichung des neuesten Keys-Epos bewusst auf die Promo-Bremse tritt, kaum noch Interviews gibt und lieber die Musik sprechen läst. Für eclipsed aber ist er zu sprechen: Er empfängt in seinen Easy Eye Sound Studios in Downtown Nashville – und wählt den galanten Mittelweg zwischen verbaler Diplomatie und ungeniertem Auskotzen.

eclipsed: Wie gehst du mit der weit verbreiteten Meinung um, wonach die Black Keys in den letzten Jahren zu groß und zu erfolgreich geworden seien – kannst du das nachvollziehen?

Dan Auerbach: Ja und nein. Einerseits ist es so, dass wir als Band sehr langsam und insofern sehr gesund gewachsen sind. Mit jedem Album ein kleines bisschen mehr. Insofern ist der jetzige Erfolg etwas, worauf wir lange hingearbeitet haben. Aber gleichzeitig, und das ist die andere Seite, ist das doch nicht der Grund, warum wir Musik machen bzw. es fühlt sich so an, als würden wir einfach nicht in den Mainstream passen. Das ist uns bei der Grammy-Verleihung 2012 bewusst geworden. Deshalb sind wir nach fünfzehn Minuten gegangen. Es war eine schrecklich langweilige Veranstaltung.

eclipsed: Dann werdet ihr zukünftig solche Veranstaltungen boykottieren?

Auerbach: Das könnte passieren. Wobei das, was uns in den letzten Jahren am meisten zugesetzt hat, die mediale Aufmerksamkeit war. Gerade für Pat, der im Gegensatz zu mir gerne eine öffentliche Person ist. Er ist bei Twitter und Facebook unterwegs, und jahrelang war es so, dass er da den größten Blödsinn machen konnte, was niemanden störte. Wir agierten unterhalb des Radars. Doch plötzlich werden daraus riesige Schlagzeilen in allen möglichen Publikationen. Damit hat er echte Probleme, denn er fühlt sich in seiner Freiheit beschränkt und muss erst einmal lernen, damit umzugehen.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 162 (Juli/August 2014).