THE DECEMBERISTS - Viktorianischer Snobismus für zwischendurch

19. Februar 2015

The Decemberists

Die Decemberists sind keine Band wie jede andere. Denn wo andere Rockgruppen einfach in regelmäßigen Abständen Songalben aufnehmen, erzählen die US-Amerikaner Geschichten. Fabeln von prasselnder Farbigkeit und verführerischer Schönheit, die ohne den geringsten Zweifel auf ihre Erzähler zurückzuführen sind. Ihr neuestes, schrillbunt eingeschlagenes Märchenbuch trägt den Titel „What A Terrible World, What A Beautiful World“. Und so sehr sich die Decemberists von anderen Bands unterscheiden, so sehr variiert die neue CD von den früheren Platten der Band. Colin Meloy und seine Decemberists haben auf ihrer jüngsten Platte eine nicht ganz unmaßgebliche Richtungsänderung vorgenommen.

Keine Angst, Chef-Dekabrist Meloy und seine Einheit haben ihren Songs weder Dance-Beats unterlegt noch sonst irgendwie Gewalt angetan. Aber von den großen erzählerischen Bögen, die sonst ihre Alben überspannten, sind sie zu einer Sammlung funkelnder Kurzgeschichten übergegangen. „In diese Kurve sind wir ja schon auf unserer letzten Platte ‚The King Is Dead‘ eingebogen“, sagt Meloy, „aber es ist richtig, dass wir auf der neuen CD ein wenig mehr zwischen den Stilen hin und her springen. Ich habe mich ein wenig von der Methode entfernt, Songs aus der Perspektive der dritten Person zu schreiben. Die neuen Lieder sind etwas traditioneller und aus der ersten Person entstanden.“

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 168 (März 2015).