KADAVAR - Neue Heimat Berlin

26. August 2015

Kadavar

Es gibt wenige deutsche Städte, für die es selbstverständlich wäre, wenn drei „Zugezogene“ sich mit einem Albumtitel zu dieser ihrer neuen Heimat bekennen. Im Schmelztiegel Berlin ist das aber ein relativ normaler Vorgang. „Etwa vor zehn Jahren sind wir aus den unterschiedlichsten deutschen Ecken in die Hauptstadt gezogen, weil wir einfach raus wollten aus der Provinz und uns Berlin als unser natürliches neues Revier erschien“, erinnert sich Christoph Bartelt. „Hier haben wir uns gefunden und etwas Gemeinsames entwickelt. Wir sind alle grundverschieden, aber das ist in einer Stadt wie Berlin normal. In dieser Hinsicht glaube ich, hat uns die Stadt geprägt. So dass es selbstverständlich ist, das Album nach ihr zu benennen.“

Ähnlich wie Eishockey-Klubs hat sich das Trio „mit Tiernamen munitioniert“: Drummer Christoph Bartelt hört auf den Namen Tiger. „Ich glaube, es gibt gar nicht mehr so viele Leute, die mich Chris oder Christoph nennen.“ Der zweite Christoph, Christoph Lindemann, Gitarrist und Sänger, bekam den Namen „Lupus“ verpasst. „Am Anfang war es schon so, dass wir uns wegen des gleichen Vornamens unterscheiden wollten. Unser früherer Bassist (Philipp Lippitz – Anm.) hat seinen Namen ‚Mammut‘ dagegen nicht wirklich angenommen. Mal sehen, wie es mit unserem ‚Dragon‘ (Simon Bouteloup – Anm.) laufen wird.“ Eine weitere amüsante Geschichte ist übrigens die der Retro-Klamotten, die so gut zum Retro-Sound des Trios passen: „Als wir in Berlin aufschlugen, waren wir eben nicht unbedingt auf Rosen gebettet, so dass der Gang zum Second-Hand-Laden mit zum Überlebenstraining gehörte ...“

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 173 (September 2015).