Schatten der Vergangenheit - Es sind seine bekannten Lebensthemen, die JAMES TAYLOR auch im Jahr 2015 nicht loslassen

25. Juni 2015

James Taylor

Obwohl James Taylor seit dreißig Jahren clean ist und zurückgezogen in den Wäldern von Massachusetts wohnt: Die Zeit als Junkie, Beatles-Protegé und Mitglied der Laurel-Canyon-Szene holt ihn auch auf seinem Comebackalbum ein. Zum Glück…

eclipsed: „October Road“, dein letztes Studiowerk, ist 2002 erschienen. Warum die lange Pause?

James Taylor: (lacht) Ganz einfach: Ich habe geheiratet, bin auf eine alte Farm gezogen, die ich kernsanieren musste, und ich habe Kinder bekommen. Ein Fulltime-Job, bei dem keine Zeit zum Schreiben blieb. Das hat sich erst 2013 geändert, als die Kinder eingeschult wurden.

eclipsed: Dein Studio heißt The Barn. Das klingt sehr ländlich…

Taylor: Das ist es auch. Mein Haus liegt in den Wäldern von Massachusetts, mit wenigen Nachbarn, aber viel Wildnis. Davon habe ich immer geträumt. Und die Scheune ist das Studio.

eclipsed: Wie kannst du in dieser beschaulichen Umgebung Songs über deinen Drogenkonsum der Siebziger schreiben, und warum thematisierst du das immer noch?

Taylor: Weil das nach wie vor ein wichtiger Teil meines Lebens ist. Ich bin zwar schon lange clean, aber es lässt mich trotzdem nicht los. Und die Herausforderung für jeden Ex-Junkie besteht nun mal darin, a) mit der Vergangenheit klarzukommen und b) es in Zukunft besser zu machen.

eclipsed: Und der Titel deines Comebackalbums „Before This World“? Ist das James Taylor, der die moderne Welt betrachtet, oder bezieht sich der Titel darauf, dass du aus einer anderen Zeit stammst?

Taylor: Beides. Er bedeutet, dass ich der Welt meine Arbeit präsentiere. Aber ich komme auch aus einer anderen Epoche, aus einer Generation vor dieser.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 172 (Juli/August 2015).