Schluss mit egal! - MICHAEL KIWANUKA bezieht mit seiner neuen CD Stellung

24. August 2016

Michael Kiwanuka

Der britische Soulsänger und Gitarrist Michael Kiwanuka lässt sich mit seiner zweiten CD „Love & Hate“ tief in die späten Sixties zurückfallen. Die Themen, die er dabei aufgreift, sind jedoch brandaktuell. Selten war Zeitlosigkeit so fokussiert und brisant wie auf dieser CD eines 29-Jährigen, der ausruft: „Schluss mit egal“, und sich wieder einmischt. Zwischen den Pflöcken Pink Floyd und Marvin Gaye entfacht er ein Feuerwerk emotionalen Tiefgangs.

eclipsed: Die CD reflektiert die persönliche Welt deiner Erfahrungen und Emotionen, nimmt aber auch globale Aspekte des Brexit und der aktuellen Rassenunruhen in den USA vorweg.

Michael Kiwanuka: Als ich die Musik machte, konnte ich natürlich nicht voraussehen, was zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in der Welt passieren würde. Aber ich konnte mich auf mein Gefühl verlassen. Wenn man wach durchs Leben geht, reflektiert man unweigerlich die Zeiten, in denen man lebt. Dem muss keine bewusste Entscheidung vorausgehen. Ich muss nur ehrlich zu mir selbst sein. Als ich die Musik aufnahm, habe ich nichts dergleichen erwartet. Mein Sound orientiert sich durchaus an Musik aus früheren Zeiten, aber mit meinen Texten wollte ich die Verbindung zur Gegenwart herstellen.

eclipsed: Soul begann ja mal als politisches Statement, dann wurde es irgendwann eskapistische „Nachmittagsmusik“. Isaac Hayes und Marvin Gaye holten ihn zurück in den politischen Kontext. All das ist in deiner Musik zu hören...

Kiwanuka: Genau das waren meine Einflüsse. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen hörte ich viel Isaac Hayes, Marvin Gaye, Funkadelic und Rotary Connection, aber auch britische Gitarrenbands wie Pink Floyd und The Who. Bei all diesen Künstlern stimmte die Mischung aus Kraft und Emotion. Daran wollte ich anschließen. Dafür gibt es keine spezielle Technik. Es funktioniert, oder es funktioniert nicht.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 183 (September 2016).