SCORPIONS - Die unendliche Geschichte

19. Februar 2015

Scorpions

International betrachtet gibt es drei nachhaltig erfolgreiche musikalische Aushängeschilder aus deutschen Landen: Kraftwerk, Rammstein und die Scorpions. Nach einigen Jahren der Entfremdung gelten die Hardrockheroen aus Hannover auch daheim wieder als Rockjuwel. Und werden für 50 Jahre Bandgeschichte entsprechend gewürdigt. So auch von uns – mit einem eclipsed-Einkaufszettel XXL.

„Von unserer Art Bands gibt es gar nicht mehr so viele – Motörhead, Ozzy oder AC/DC fallen mir da spontan ein“, sinniert Klaus Meine Ende Januar auf der Couch des noblen Regent Hotels in Berlin-Mitte. Die Frage, die wir dem Scorpions-Shouter eigentlich gestellt hatten, war die nach dem Grund für ihren Rückzug vom Rückzug: Vom Ende der ruhmreichen Formation wollen ihre Mitglieder trotz offensiv angekündigter Abschiedstournee plötzlich nichts mehr wissen. Rudolf Schenker, der 1965 mit Kumpels die Gruppe The Scorpions gegründet hatte, war zuvor etwas konkreter geworden: „Unsere Abschiedsrunde wurde länger und länger und wir fragten uns, warum wir denn aufhören sollten. Wir hatten mit ‚Sting In The Tail‘ ein tolles Album hingelegt, von Fans und Kritiker bekamen wir viel Lob. Und das Konzertpublikum wurde immer jünger. Einige schienen uns erst jetzt entdeckt zu haben. Das akustische Konzert in Athen gab dann den Ausschlag, zu sagen: Wir machen weiter.“ Meine und sein Sitznachbar Matthias Jabs, der 1979 auf „Lovedrive“ seinen Einstand gab, nicken sich zu: „Ja, Ende offen.“

Damit machen die Scorpions vieles anders als andere deutsche Bands. Anstatt vorsichtig zu planen, lassen sie den Zug nun laufen und genießen ihre neu erworbene Credibilty voll und ganz. Ihrem Alter entsprechend lassen sie es aber ruhiger angehen. „Es macht deshalb wieder Spaß, weil wir die Alben anders aufnehmen als früher“, erklärt Jabs. „Ich weiß noch, dass wir einen regelrechten Lagerkoller bekamen bei den Plattenaufnahmen im Dierks-Studio. Wir feilten tagelang am Sound, und immer stimmte irgendetwas nicht. Das lag auch am Studio, in dem ständig etwas kaputt war. Das machte oft keinen Spaß.“

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 168 (März 2015).