eclipsed Nr. 136 / 12-2011 - 1-2012

KATE BUSH
Willkommene Überproduktion

Zwölf Jahre – sechs Jahre – sechs Monate: Wer hätte gedacht, dass die Pausen zwischen den musikalischen Lebenszeichen der Kate Bush kürzer statt länger werden? Fakt ist, dass Kate Bush endlich unabhängig ist und arbeiten kann, wie sie will. „Fish People“, ihr eigenes Label, macht möglich was bislang unmöglich schien – zwei herausragende Alben der wundersamen Tonkünstlerin in einem Jahr.

JETHRO TULL
40 Jahre „Aqualung“

Vor 40 Jahren veröffentlichten Jethro Tull mit „Aqualung“ ihr aus musikhistorischer Sicht relevantestes Album. Steven Wilson hat jetzt die alten Aufnahmen für die Jubiläumsausgabe auf Vordermann gebracht – wofür ihn Tull-Chef Ian Anderson in den höchsten Tönen lobt.

GEORGE HARRISON
The Inner Light

Als er am 29. November 2001 starb, fiel die weltweite Beatles-Gemeinde nach der Ermordung John Lennons zum zweiten Mal in kollektive Trauer. eclipsed hält zum zehnten Todestag des George Harrison kurz inne.

DIE GESCHICHTE DES PROGRESSIVE ROCK,
TEIL 6 DEUTSCHLAND (II)

Nach einem verlorenen Jahrzehnt traf die Saat des Prog ab den Neunzigerjahren auch in Deutschland wieder auf fruchtbaren Boden. Eine bunte Szene aus neuen Bands, Labels und Magazinen entstand, sogar die Steuerzentrale des internationalen Prog. Vergessene Perlen der Siebziger tauchten wieder auf, alte Helden stehen wieder auf der Bühne.

THE WALKABOUTS
Faulkners Enkel

Totgesagte leben länger. Von den unberechenbaren Walkabouts war sechs Jahre lang nichts zu hören, jetzt sind sie wieder am Start – mit neuer Power und neuem Konzept. So ist ihr vierzehntes Studioalbum „Travels In The Dustland“ ein Songzyklus über das Leben im Mittleren Westen der USA.

LOU REED & METALLICA
Kaltes Feuer

Lou Reed und Metallica sind Global Player der aktuellen Rockszene. Ihre überraschende Zusammenarbeit ist denn auch eine der spektakulärsten Kooperationen der letzten Jahre. Mit der Vertonung von Frank Wedekinds expressionistischem Theaterklassiker „Lulu“ hat sich das Team eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt.

R.E.M.
Der letzte Vorhang

R.E.M. waren über Jahrzehnte hinweg die US-amerikanische Vorzeigeband. Von Kritikern hofiert, von den Fans geliebt. Nun hat die Band aus Georgia ihre Trennung bekannt gegeben. Michael Stipe sprach mit eclipsed über die Gründe.

TORI AMOS
Klassische Kampfansage

Tori Amos hat ein Problem: Die gefeierte Künstlerin empfindet die aktuelle Popmusik als akustische Umweltverschmutzung, das Fernsehen als intellektuelle Beleidigung und den Umgang der Plattenindustrie mit ihren Künstlern als erschreckend. Weshalb sie ihr neues Werk „Night Of Hunters“ auf einem Klassiklabel veröffentlicht und dem Fastfood-Entertainment den Kampf ansagt.

COLDPLAY
Die Artrock-Revolte

Sie sind eine Band der Superlative: In den letzten zehn Jahren hat das Quartett um Sänger Chris Martin 50 Millionen Alben verkauft, die größten Hallen der Welt gefüllt und sieben Grammys gewonnen. Was die Mittdreißiger aus dem englischen Hampstead keineswegs bequem werden lässt, sondern erst richtig beflügelt.

PAUL VINCENT
Der Mann hinter der Gitarre

Paul Vincent war in puncto Studiosessions eine Zeitlang Hansdampf in allen Gassen. Hochkaräter wie Meat Loaf oder Freddie Mercury buchten den versierten Gitarristen. Mitte der Siebziger heuerte er beim Panikorchester an – und blieb auch da diskret im Hintergrund. Seit 2003 aber fährt er unter eigener Flagge. Mit „My Beatles Songbook“ outet sich der Alleskönner nun als Fan der Fab Four.

JANE
Musik für Herz und Hirn

Sie waren in den 1970er Jahren eine der kommerziell erfolgreichsten Gruppen der Krautrock-Generation. Heute streiten sich gleich drei Formationen unter Verwendung des ursprünglichen Namens Jane um das Erbe – zumindest eine will sich 2012 mit einer Tournee verabschieden.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung 
BLOOD, SWEAT & TEARS – AND WHEN I DIE

„Ich habe keine Angst zu sterben“, heißt es in der ersten Zeile von „And When I Die“. Eine starke Eröffnung. Doch im weiteren Verlauf zeigt sich, woraus sich diese Furchtlosigkeit speist: Der Mensch, der hier spricht, wird in dem Bewusstsein sterben, dass es hinterher nur besser sein kann, zumindest aber, dass endlich Frieden einkehrt – wenn auch ohne einen Gott.

FRÖHLING & SCHICKE
Der Kreativkönig von Mallorca

Damit hatte kaum jemand gerechnet: Gut dreißig Jahre nach der Trennung und knapp zwanzig Jahre nach dem Unfalltod Gerd Führs’ gibt es neue Musik aus dem progressiven Haushalt von Schicke Führs Fröhling. Heinz Fröhling und Eduard Schicke wollen mit ihrem neuen Album wissen, ob es noch ein Publikum für Artpop „Made in Germany“ gibt.