eclipsed Nr. 140 / 5-2012

JOE BONAMASSA
Fahrt ins Tageslicht

Der Bühnenanzugträger Joe Bonamassa hat Anfang März seine jüngste Deutschlandtour beendet – die für ihn erfolgreichste bislang. Und es scheint, dass dies nur eine Zwischenstation auf dem autonomen Weg des JB nach ganz oben wäre. Ohne den großen Hype, ohne Hits im Gepäck – dafür mit viel Arbeit und einem allgegenwärtigen Masterplan.

STORM CORROSION
Aus der Zeit gefallen

Mit Storm Corrosion haben die progressiven Schwergewichte Steven Wilson und Mikael Åkerfeldt ihr vor Jahr und Tag in Aussicht gestelltes gemeinsames Projekt realisiert. Wir sprachen mit den Kreativköpfen von Porcupine Tree bzw. Opeth über einen jahrelangen Hype, realitätsferne Erwartungshaltungen und gemeinschaftstiftende Horrorfilme.

MUSE
Am Ende einer Entwicklung

Drei Jahre nach dem verblasenen Opus „The Resistance“ stecken Matt Bellamy und Co. mitten im Produktionsprozess des noch unbetitelten Nachfolgealbums. Dieses könnte über Wohl und Wehe in der öffentlichen Wahrnehmung einer Band entscheiden, die ursprünglich für ihr Geschick, Alternative Rock und Progressive Rock miteinander zu verbinden, von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert worden ist. eclipsed gibt einen Überblick darüber, was von der neuen Muse-Einspielung zu erwarten ist.

BIG BROTHER AND THE HOLDING COMPANY
„Janis war eine wunderbare Freundin!“

Sie sitzt im Vorstand des „Club 27“, seit nunmehr vier Jahrzehnten. Als Sängerin der kalifornischen Psychedelic-Rock-Gruppe Big Brother And The Holding Company hatte Janis Joplin Ende der Sechzigerjahre ersten Ruhm genossen. Ende 1968 endete die Zusammenarbeit, und Joplin versuchte sich als Solostar. Am 4. Oktober 1970 starb die Texanerin. Big Brother existieren bis heute. Sam Andrew, einzig verbliebenes Gründungsmitglied, erinnert sich an seine Zeit mit der Hippieikone.

FLYING COLORS
Rat Pack des Rock

Eine neue Supergruppe, auf die die Welt nicht unbedingt gewartet hat, straft alle notorischen Lästerer Lügen. Die Flying Colors überzeugen mit einem abwechslungsreichen, eigenständigen Debütalbum, das einem Streifzug durch die Rockgeschichte der Siebziger ähnelt. Gitarrist Steve Morse platzt dementsprechend fast vor Stolz.

OSI
Ein Job wie jeder andere

Seit nunmehr zehn Jahren arbeiten Jim Matheos und Kevin Moore als OSI an der Umsetzung ihrer Vorstellung davon, wie sich Progressive Metal mit Elektronikelementen spicken lässt. Auf ihrer vierten Studioeinspielung „Fire Make Thunder“ zeigen die beiden Ausnahmekünstler einmal mehr, wie vielseitig und berührend diese Kombination sein kann.

ANATHEMA
Alle Wetter!

Ein Meisterwerk? Der Höhepunkt ihrer Bandkarriere? Vincent Cavanagh mag in den Jubelchor, der die Veröffentlichung des neuen Anathema-Albums „Weather Systems“ begleitet, nicht so recht einstimmen. Im Interview gibt er sich erfrischend ehrlich, realistisch und bescheiden – und als ein wahrer Verfechter des Understatements.

IT BITES
Der unbekannte Soldat

It Bites sind zurück. Nach vier Jahren, in denen sie sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatten. Jetzt liegt eine neue Studioarbeit vor. Wie zuletzt ihre deutschen Kollegen RPWL haben nun auch It Bites ihr erstes Konzeptalbum eingespielt. Mit „Map Of The Past“ beschreiben sie den fiktiven Lebensweg eines realen Soldaten.

DIE GESCHICHTE DES PROGRESSIVE ROCK,
TEIL 10: JAPAN

Der Progressive Rock japanischer Prägung ist fraglos der schillerndste der weltumspannenden Gemeinde. Und ja, er erfüllt die Klischees, die man mit ihm verbinden mag: die virtuose, grenzenlose, extreme Übertreibung und die Überschreitung von Geschmacksgrenzen.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
DAVID McWILLIAMS – DAYS OF PEARLY SPENCER

Unter dem Eindruck der symbolistischen, suggestiven Songtexte Bob Dylans schrieb David McWilliams 1967 die Verse zu seinem berühmtesten Lied. Der nordirische Folkrocker berichtet darin von einem ihm fremden Mann, der zu jener Zeit in seiner Heimatstadt auf der Straße lebte. „Days Of Pearly Spencer“ ist eine bestechend formulierte Ballade über Ursache und Wirkung von Obdachlosigkeit.

Einkaufszettel IGGY POP
Rock? Punk? Glam? Metal? Chanson? Pop!!!

Iggy Pop gehört zur Riege jener Musiker, denen Kompromisse fremd sind und die unbeirrt ihren Weg gehen. Seit seinen Tagen mit den Stooges haftet dem Oben-ohne-Freak das Image des harten, erbarmungslosen, selbstzerstörerischen Junkies an – freilich nicht ohne eigenes Zutun. Doch hinter der ausgemergelten Fassade steckt ein intelligenter, gewitzter und vor allem höchst innovativer Künstler.