eclipsed Nr. 190 / 5-2017

BLACK SABBATH - Von der schwäbischen Provinz in die Welt

Es ist vollbracht. Das Livekapitel Black Sabbath ist seit dem 4. Februar 2017 mit dem letzten Konzert der „The End Tour“ in ihrer Heimatstadt Birmingham abgeschlossen. Eine der ersten Auftrittsstationen der Doom- und Metalpioniere im Jahr 1969, noch bevor das erste Album erschienen war, war Baden-Württemberg. Mit die ersten Konzerte in Deutschland als Black Sabbath fanden in der schwäbischen Provinz statt. Dort fühlten sich Tony Iommi, Ozzy Osbourne, Geezer Butler und Bill Ward so pudelwohl, dass sie, selbst als sie schon mit der ersten LP in den Charts waren, Ende April 1970 nochmals dorthin zurückkehrten. Wir begleiten Sabbath auf ihren ersten Jahren als Tourband und garnieren das Ganze mit exklusiven Fotos.

AYREON - Sechs Milliarden Jahre in der Zukunft

Neue Alben von Arjen Lucassen sind immer ein Ereignis. Vor allem, wenn es sich dabei um die Fortsetzung seiner von Fans fast kultisch verehrten Ayreon-Saga handelt. Mit der Doppel-CD „The Source“, dem inzwischen neunten Album des opulenten Rockopernprojekts, entführt der Niederländer einmal mehr in die unendlichen Weiten seiner selbst geschaffenen Sci-Fi-Parallelwelt.

PROCOL HARUM - Novum Harum

50 Jahre Procol Harum. 50! Die Band lässt zu diesem außergewöhnlichen Jubiläum ordentlich was springen. Ein neues Studioalbum nämlich. Das erste seit 14 Jahren. Und „Novum“ ist ohnehin erst die zwölfte Einspielung in der langen Karriere der englischen Formation, die in den Sechzigern mit „A Whiter Shade Of Pale“ einen der größten Dauerbrenner der Rockgeschichte abgeliefert hat. Auf diesen ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied Gary Brooker nur bedingt gut zu sprechen. Ansonsten plaudert es aber von der Leber weg über Vergangenheit und Zukunft seiner Gruppe.

TEN YEARS AFTER - A Space In Time

Nicht mehr zehn, sondern inzwischen fünfzig Jahre danach! 1967 benannten sich The Jaybirds in Ten Years After um. In den folgenden Jahren sollte sich das Quartett aus Mittelengland zu einem der führenden, explosivsten Bluesrockacts entwickeln. Großen Anteil daran hatten seine legendären Auftritte beim Newport Jazz Festival und in Woodstock im Jahr 1969 sowie auf der Isle Of Wight im Jahr drauf. Leo Lyons erinnert sich 2017 mit uns an die Geschichte der Band.

KAIRON; IRSE! - Land der tausend Ideen

Kairon; IRSE!, die Shoegaze-Psychedeliker aus dem finnischen Seinäjoki, haben mit ihrem Zweitwerk „Ruination“ eine famose Scheibe vorgelegt, die gerade auch bei Progfans auf offene Ohren treffen wird. Denn das Quartett um Frontmann Dmitry Melet hat allerlei verwinkelte Themen erarbeitet, die von falsettartigem Gesang, Vintage-Keyboards, Fuzz-Gitarren und poppigen Hooklines zusammengehalten werden. Ein Hörgenuss der besonderen Art.

DAVE DAVIES - Unter Brüdern

Von wegen Kinks-Reunion: mit „Open Road“ legt Dave Davies, gerade siebzig Jahre alt geworden, ein neues Soloalbum vor – weil sein großer Bruder das ebenfalls tut und damit die Pläne für eine neuerliche Zusammenarbeit durchkreuzt. Wie weit diese gediehen ist und wie schwierig der gute Ray sein kann, erfuhr eclipsed per Satellitenschalte aus New Jersey.

FANTASTISCHE ALBEN, ABER… - eclipsed nörgelt an Rock-Meilensteinen rum, Teil 2

Im Dezember 2015 hatten wir uns erstmals anerkannte Klassikeralben der Rockgeschichte vorgenommen. Nicht um in den Kanon der Lobhudelei mit einzustimmen, sondern um rumzumäkeln, um einmal loszuwerden, was Mitglieder des eclipsed-Teams schon immer an bestimmten „Meilensteinen der Rockmusik“, an Alben, die regelmäßig in Bestenlisten auftauchen, gestört hatte. Jetzt legt die Redaktion nach und nörgelt wieder an dem rum, was doch eigentlich allen gefallen sollte, was jeder und jedem gefallen „muss“...

THE AFGHAN WHIGS - Dämonensex mit Onkel Jimmy

Wenn Greg Dulli einen guten Tag hat, ist der Chef der Afghan Whigs der dankbarste Gesprächspartner, den man sich wünschen kann. Wie zur Präsentation seines achten Albums „In Spades“, bei der der große, korpulente Mann aus Ohio ein paar echte Brüller vom Stapel lässt. Etwa über alte Helden und dunkle Gelüste. Das, wozu Jimmy Page leider der Humor fehlt.

BIG BIG TRAIN - Neue Natürlichkeit

Mit ihrem letztjährigen Meisterstück „Folklore“ gab das Oktett Big Big Train aus den englischen Midlands dem Terminus „Volksmusik“ eine ganz andere, fortschrittliche Bedeutung. Dieser Tage ist der Nachfolger „Grimspound“ in den Handel gekommen. Ein ruhigeres, unaufgeregteres Werk als die opulente, facettenreiche Produktion von 2016. Die neue Scheibe trägt eher dem Titel des Vorgängers Rechnung, denn tatsächlich überwiegen dieses Mal die Folk- gegenüber den Rockeinflüssen.

Beim einstigen Dauergriesgram MARK LANEGAN zeigen sich irritierende Anzeichen von Zufriedenheit

„Als ich sein neues Album zum ersten Mal hörte, dachte ich: Irgendetwas stimmt hier nicht!“, lacht Mark Lanegans Busenkumpel Greg Dulli von den Afghan Whigs. „Mark klingt zum ersten Mal fröhlich. Ich meinte zu ihm: ‚Dude, was ist los mit dir?‘ Und er: ‚Ich schätze, ich bin rundum zufrieden mit mir und der Welt‘.“ Kein Wunder, mit 52 hat Mark Lanegan den Punkt erreicht, von dem er immer geträumt hat, beruflich wie privat. Er ist in einer festen, stabilen Beziehung, entsagt Nikotin, Alkohol und Drogen, bewohnt ein nettes, kleines Haus in Glendale, einer gutbürgerlichen Ecke im Großraum Los Angeles, hat zwei Hunde und zwei Katzen als Kinderersatz und kann bestens von seiner Musik leben.

FATES WARNING haben ihr gefeiertes Album „Awaken The Guardian“ auf die Bühne gebracht

Im letzten Jahr feierten Fates Warning den 30. Geburtstag ihres Meisterwerks „Awaken The Guardian“. Um diesen Progmetal-Meilenstein angemessen zu würdigen, reaktivierte Gitarrist Jim Matheos deshalb die Originalbesetzung für zwei Festivalshows in Deutschland und den USA. Die Mitschnitte der beiden Auftritte sind nun als „Awaken The Guardian Live“ erhältlich (eine ausführliche Rezension dieser Veröffentlichung findet sich in dieser Ausgabe). Wir schnappten uns Sänger John Arch, um über die Shows zu plaudern. „Die Vorbereitungen dauerten über ein Jahr“, erläutert der 57-jährige, der knapp zweieinhalb Autostunden nordöstlich von New York lebt.