1. JETHRO TULL - The Zealot Gene (3:53)
Album: The Zealot Gene (2022)
Label/Vertrieb: InsideOut/Sony
www.jethrotull.com
„The Zealot Gene“ ist ein sehr unmittelbarer JETHRO TULL-Track, der den Zustand unserer Welt seziert und damit stellvertretend für ein Album steht, auf dem Ian Anderson nicht nur musikalisch, sondern auch textlich – nicht zuletzt dank der durchgehenden biblischen Symbolik – zurück zu alter Tull-Form gefunden hat.
2. BETH HART - No Quarter/Babe I'm Gonna Leave You (Medley) (7:11)
Album: A Tribute To Led Zeppelin (2022)
Label/Vertrieb: Provogue/Rough Trade
www.bethhart.com
Ein Befreiungsschlag aus dem selbstgeschaffenen Sound-Ghetto einer Bluesrock-/Soulsängerin! Denn BETH HART hat viel mehr drauf, was sie mit ihren Led-Zeppelin-Interpretationen unterstreicht. „No Quarter/Babe I’m Gonna Leave You“ ist eine geniale Kombination aus dem atmosphärischen Track und der geklauten Blues-Nummer.
3. MAGNUM - The Monster Roars (4:02)
Album: The Monster Roars (2022)
Label/Vertrieb: Steamhammer/SPV
www.magnumonline.co.uk
Eine Band im Dauerhoch! Da verwundert es kaum, dass MAGNUM mit dem Opener des neuen Albums ein weiteres Highlight setzen. „The Monster Roars“ ist geradezu dafür prädestiniert, in die große Magnum-Ahnen-Song-Galerie aufgenommen zu werden. Und Sangesgott Bob Catley ist trotz seiner 74 Lenze in Topform.
4. WOVENHAND - Temple Timber (3:54)
Album: Silver Sash (2022)
Label/Vertrieb: Glitterhouse/Indigo
www.wovenhandband.com
Auf „Silver Sash“ setzt David Eugene Edwards alias WOVENHAND die Sammlung seiner in Albumform gegossenen Evangelien fort. Voller äußerer Wut und Inbrunst, aber doch mit innerem Frieden blickt er auf die Geschicke der Welt herab. „Temple Timber“ ist ein typisches Beispiel für die eindringliche Power der Band.
5. T - Idiot’s Prayer (5:32)
Album: Pareidoliving (2022)
Label/Vertrieb: GEP/Soulfood
www.t-homeland.de
Auf seinem achten Album „Pareidoliving“ spielt Thomas Thielen alias T wieder seine Stärken aus. Das Wechselspiel von ergreifenden Melodien und komplexen, im positiven Sinne überbordenden Arrangements, gelingt ihm wie wohl keinem Zweiten, was auch dieser für t-Verhältnisse kompakte Track unter Beweis stellt.
6. THE ANCESTRY PROGRAM - Tiny Monsters (8:09)
Album: Mysticeti Ambassadors Part 1 (2021)
Label/Vertrieb: The Ancestry Program/Just For Kicks
theancestryprogram.bandcamp.com
Mit ihrer zweiten Platte unterstreicht die Münchener Band THE ANCESTRY PROGRAM, dass sie nicht nur in Deutschland zur Spitze der Progger zählt. Bei „Tiny Monsters“ zeigt das Quintett seine sanftere Seite, kann aber auch vertrackter und härter in Richtung Djent und Metal gehen, was hier zumindest angedeutet wird.
7. INCREDIBLE PACK - Time For A Decision (4:30)
Album: Time For Decisions (2021)
Label/Vertrieb: On Stage/Timezone
www.incredible-pack.com
Auf seinem zweiten Album legt das Bluesrock-getränkte Trio INCREDIBLE PACK endlich den Fokus auf gute Songs. Dass Andreas Schmid-Martelle, Ufo Walter und Manni von Bohr virtuose Musiker sind, war sowieso jedem klar, aber das was die Band brauchte, waren extrem schmissige Tracks wie „Time For A Decision“.
8. NORBERT EGGER & HIS NATURAL BLUES - Slidin’ To Call For Action (3:52)
Album: I Am Not Don Quixote (2021)
Label/Vertrieb: AAA Culture
www.naturalblues.de
Die jüngste Produktion von NORBERT EGGER & HIS NATURAL BLUES fand Corona-bedingt im Duo statt. Das hat der Qualität nicht geschadet. Slide-Gitarrist Norbert Egger und Bassist Alex Meik schauen mit ihrem herzerwärmenden Instrumental ‚Slidin’ To Call For Action‘ tief hinein ins Herz des Mississippi-Deltas. Berührend!
9. EINSEINSEINS - Regit Etarak (4:47)
Album: Zwei (2022)
Label/Vertrieb: Tonzonen/Soulfood
einseinseins.bandcamp.com
Zwischen 70er-Krautrock und zeitlosen Elektropop passt bei EINSEINSEINS auch 80er-Synthie-Sound. So ist es wohl kein Zufall, dass der Titel dieses Tracks rückwärts gelesen „Karate Tiger“ lautet. Das Stück hätte sehr gut zum Soundtrack des gleichnamigen Martial-Arts-Kultfilms von 1986 gepasst – oder ihn sogar geadelt.
10. MARIANNE SVEEN - Look Away (3:57)
Album: Next Of Kin (2021)
Label/Vetrieb: Drabant/Membran/Bertus
www.mariannesveen.com
Die ehemalige Katzenjammer-Frau MARIANNE SVEEN macht ihr eigenes Ding. Artifizieller Folk und Artpop, der ergreifende Lebensgeschichten erzählt und die Frage nach wahrer statt rein biologischer Familie stellt. Der beschwingte Indie-Folk von „Look Away“ handelt von ungesunden Beziehungen, in denen man oft viel zu lange bleibt.
