AXEL RUDI PELL bleibt auch ohne Samstagabend-TV-Show der Hardrocker der Herzen

23. März 2022

Axel Rudi Pell

AXEL RUDI PELL bleibt auch ohne Samstagabend-TV-Show der Hardrocker der Herzen

„Woanders is auch scheiße!“, titelte der Bochumer Autor Frank Goosen. Nach diesem Motto lebt auch Axel Rudi Pell seit seiner Geburt vor 61 Jahren in der Ruhrgebietsmetropole. Und ähnlich hemdsärmelig geht er auf seinem neuen Album „Lost XXIII“ zu Werke. Allerdings wird auch das nicht dazu führen, dass er außerhalb seiner Fanbase eine feste Größe wird. Diese treue Klientel beschert ihm aber immerhin regelmäßig Top-10-Platzierungen, und die Fans füllen bei Tourneen mit  Besucherzahlen zwischen 700 und 2000 Leuten die Clubs und Hallen. Pell hat sich seit der Veröffentlichung seines ersten Soloalbums „Wild Obsession“ (1989) ein treues Publikum erspielt mit einem Sound, den man immer noch irgendwo zwischen NWOBHM und traditionellem Hardrock à la Rainbow, Dio und UFO verorten kann. ARP-Fans wissen es zu schätzen, dass Pell sie nicht enttäuscht – aber auch nie überfordert mit zu vielen Überraschungen.

eclipsed: Selbstverständlich trifft „Lost XXIII“ den Geschmack deiner  Fans, aber bevor du sieben Nuancen aufzählst, die anders sind als bei den Alben zuvor, frage ich von der hochnäsigen Kritiker-Warte aus:  Warum klingt es Jahr für Jahr fast so gleich? Langweilt dich das nicht selbst?

Axel Rudi Pell: Ich muss mich nicht ständig neu erfinden, denn es ist genau der Sound, den ich immer machen wollte. Mal gelingt es mir besser, mal habe ich bessere Riffs, mal stärkere Melodien. Im Idealfall kommt beides zusammen. 

eclipsed: Ein starker neuer Song hätte im Grunde genommen also auch schon auf einem Pell-Album vor zehn Jahren stehen können?

Pell: Richtig. Rückblickend betrachtet hatte ich ab „Between The Walls“ (1994) einen Qualitätsstandard erreicht, der meinen hohen Ansprüchen genügte. Danach war stetiger Feinschliff angesagt. Obwohl ich glaube, dass ich seit einem Jahrzehnt die beste Pell-Band mit Kumpel und Langzeit-Bassist Volker Krawczak, Ex-Rainbow-Drummer Bobby Rondinelli, Keyboarder Ferdy Doernberg und Sänger Johnny Gioeli beisammen habe. Jeder kam zu einem anderen Zeitpunkt dazu, aber alle ergänzen sich für die Umsetzung meiner musikalischen Ideen perfekt.

eclipsed: Du bewegst dich stetig auf demselben Erfolgslevel. Hattest du nicht mal versucht, deine Popularität durch einen Auftritt in einer Samstagsabend-TV-Show zu steigern?

Pell: Stimmt. Aber bevor ich eine Antwort von Jürgen von der Lippe bekam, wurde dessen Show „Geld oder Liebe“ 2001 eingestellt ...

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