BRÖSELMASCHINE - Psychoaktiver Gemüseeintopf

20. Dezember 2019

Bröselmaschine Peter Bursch

BRÖSELMASCHINE - Psychoaktiver Gemüseeintopf

Laut dem „Deutschen Wörterbuch“ der Brüder Grimm bezeichnet „Gebrösel“ oder „Brösel“ im Niederrheinischen durcheinander gekochtes Gemüse. Der Name der Folk-Kraut-Prog-was-auch-immer-Formation Bröselmaschine, die 2018 mit dem Boxset „It Was 50 Years Ago Today“ ihr 50-jähriges Bestehen feierte, verdankt sich allerdings einer Cannabiszerkleinerungsapparatur. Nachdem die Duisburger Kultband zwischen 1985 und 2005 lediglich sporadisch Konzerte gegeben hatte, war sie in den letzten Jahren wieder deutlich aktiver und legte mit „Elegy“ 2019 das vielleicht stärkste Werk in ihrer langen Geschichte vor.

Peter Bursch, durch seine Bücher auch als „Gitarrenlehrer der Nation“ bekannt, ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied der 1968 ins Leben gerufenen Bröselmaschine. Im Interview äußert er sich zu den jüngsten Aktivitäten der Band und den Freuden des Alters.

eclipsed: Zwischen den beiden Studioalben „Indian Camel“ und „Elegy“ liegen lediglich zwei Jahre, dennoch ist die musikalische Ausrichtung ziemlich unterschiedlich.

Peter Bursch: Die Band ist im Laufe der Zeit immer mehr zusammengewachsen, wir proben wieder mehr und jammen viel aus reinem Spaß an der Freude. Die Stimmung innerhalb der Gruppe ist einfach nur wunderbar, auch und gerade weil da so viele unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen.

eclipsed: Seit ungefähr einem Jahr ist Stella Tonon eure Frontfrau. Wie viel Einfluss hat sie auf die Band?

Bursch: Zunächst mal ist Stella eine ganz tolle Erscheinung. Ihr Vater ist Italiener, die Mutter Portugiesin. Durch ihre Adern fließt viel südeuropäisches Blut, was man ihren Bühnenauftritten anmerkt, sie bewegt sich sensationell. Stella hat im Sommer ihr zweites Baby bekommen, aber jetzt steht sie voll in unseren Diensten. (lacht) Unabhängig davon: Stella mag auf der Bühne im Vordergrund stehen, weil sie die Sängerin ist, aber sie ist ein Bandmitglied wie alle anderen – wenn auch ein sehr neugieriges, das sich mehr und mehr ins Bröselmaschine-Universum einarbeitet.

eclipsed: Führte das Jubiläum im vergangenen Jahr zur Wiederauferstehung der Gruppe?

Bursch: Ich würde von keiner Zäsur oder gar einem Neuanfang sprechen. Wir sind nur seit kurzem wieder eine richtige Band unter altem Namen und haben viel Spaß daran, gemeinsam neues Zeug zu kreieren. Dieser Kollektivgedanke zeichnet Bröselmaschine ja seit jeher aus.

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