CRYPTEX schreiben mit dem Album „Once Upon A Time” ihr eigenes Western-Musical

5. Juli 2020

Cryptex

CRYPTEX schreiben mit dem Album „Once Upon A Time” ihr eigenes Western-Musical

In Niedersachen schießt man neuerdings musikalisch scharf! Die Band um Sänger und Pianist Simon Moskon denkt im Großformat. Ihr Progressive-Folk gibt mächtig Gas. „Once Upon A Time“ macht seinem Namen als musikalischer Spaghetti-Western mit viel Pathos, Härte und Queen-artigen Chören alle Ehre. Das dritte Album des norddeutschen Trios ist sein bisher am aufwendigsten produziertes Werk. Wie viel Western-Ethos und Lagerfeuerromantik steckt in „Once Upon A Time“?

Simon Moskon ist ein echter Vollblutmusiker. Live ist er wie Dynamit, und auch sein bewegtes Rock’n’Roll-Leben gibt jede Menge Stoff für einen klassischen Western her. Ist er denn selbst auch Sergio-Leone- bzw. Ennio-Morricone-Fan? Schließlich stammt von Ersterem als Regisseur der Western-Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ (Originaltitel: „Once Upon A Time In The West“), wozu Letzterer als Komponist den legendären Score beisteuerte. „Klar, ist schon klasse, aber das hatte wohl keinen direkten Einfluss auf die Ästhetik unserer Musik“, wiegelt Moskon ab. 

Wovon handelt dann aber dieser musikalische Western von Cryptex, und wie sind sie auf Story und Albumtitel gekommen? Da muss Moskon erst einmal durchatmen: „Puh. Unsere Alben sind immer autobiografische Abbilder unseres Seelenlebens. Dieses Mal ist es letztlich ein Zeit-Porträt vom Herbst 2014 bis zur Geburt meiner Tochter 2017. Alle einschneidenden Erlebnisse und Einbrüche in meinem Leben haben diesen kreativen Output mit sich gebracht. Und der Titel nimmt das irgendwie gut auf und bleibt trotzdem kryptisch.

Es ist allerdings keine Vertonung eines Western-Märchens ...“ Und warum sind dann die Videos zu den Songs „Bloodmoon“ und „Haunted“ mit deutlicher Cowboy-Outlaw-Romantik, Trapper-Büchse und Wolf sowie viel nackter Haut von Indianer-Squaw und Schlangenbeschwörerin gedreht worden? „Ob du es glaubst oder nicht, dahinter steckte zumindest keine bewusste Western-Attitüde. Und zur nackten Haut: Ja, erotisch mag das schon sein, aber es ist nur ein Spiel mit Klischees, soll keinesfalls Geschlechterrollen definieren. Sind halt Hingucker, ein wenig in der Rammstein-Ästhetik gehalten, die wir geil finden.“ 

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