DUKES OF THE ORIENT - Melodien aus dem Morgenland

Asia Featuring John Payne sind nun Dukes Of The Orient. Erik Norlander, neben Payne der Protagonist der neuen alten Truppe, hat mit dem Bassisten lange an einem ersten Album unter neuem Banner gefeilt. Musikalisch ist vieles beim Alten geblieben: AOR an der Schwelle zum Melodic Prog, und alles auf höchstem Niveau. Und da sie den erwartungsvollen Namen Asia nicht mehr verwenden, kann man sich als Hörer unvorbelastet einlassen auf diese Reise mit dem Orientexpress.

Die Musik von Dukes Of The Orient ist kein fauler Kompromiss. Selbst wenn es auf den ersten Blick so scheint, da der Kalifornier Erik Norlander britischen Prog liebt und der Engländer John Payne den AOR-Sound US-amerikanischer Prägung. Nachdem sich Geoff Downes 2006 entschlossen hatte, wieder mit den Originalmitgliedern von Asia gemeinsame Sache zu machen, stand der Rest der damaligen Asia um John Payne ziemlich bedröppelt da.

Die Folge: Plötzlich gab es zwei Asia-Formationen. Asia Featuring John Payne holten als Nachfolger für Downes Erik Norlander. Doch zu einem kompletten Album sollte es nicht kommen, stattdessen brachte Payne mit ähnlichem Personal ein Album unter dem Namen GPS heraus. Asia Featuring John Payne wirken nebenher als Liveband mit einer Setlist, die sowohl altes John-Wetton-Asia- als auch Asia-Material spielt, bei dem Payne gesungen hat.

eclipsed: Musstet ihr jetzt wirklich noch einen weiteren Namen ins Feld führen, ist die Verwirrung mit Asia, Asia Featuring John Payne und GPS nicht schon groß genug?

Erik Norlander: Für mich ist die Musik entscheidend. Und das, was auf dem Album ist, trägt die Handschrift von John und mir.

John Payne: Nachdem ich fünfzehn Jahre mit Geoff Downes als Asia Alben aufgenommen habe und getourt bin, habe ich das Recht, als Asia weiterzumachen. Das hat Geoff auch nicht wirklich infrage gestellt. Allerdings kam es in der Besetzung mit Erik nie zu einem Longplayer. Erst im letzten Jahr konkretisierte es sich, dass wir ein Album zusammenhatten. Mit zehnjährigem Anlauf sozusagen.

eclipsed: Aber warum dann nicht unter dem Namen Asia?

Payne: Aus Respekt vor John Wetton. Nach seinem Tod wollten wir aus dem Namen, mit dem er immer verbunden bleiben wird, kein Kapital schlagen. Es fühlt sich zum jetzigen Zeitpunkt einfach falsch an, ein Album unter dem Namen Asia zu veröffentlichen. Ich habe John Wettons Gesang, Bassspiel und seine Songs immer geliebt und werde diese hoffentlich noch lange live spielen. Doch nun war es an der Zeit, dem Kind einen anderen Namen zu geben. Selbst wenn der Inhalt der gleiche ist und wir auf gute Bekannte gesetzt haben. So sind neben mir und Erik noch Gitarrist Guthrie Govan und Schlagzeuger Jay Schellen auf dem Album zu hören. Außerdem noch die Gitarristen Jeff Kollman, Bruce Bouillet und Moni Scaria.

eclipsed: Aber Asia unter Geoff Downes’ Führung haben schon Konzerte mit Yes-Bassist Billy Sherwood als Sänger gemacht.

Norlander: Rechtlich ist das wohl einwandfrei.

Payne: Billy ist ein großartiger Typ. Er war mit John Wetton befreundet und hat mit ihm Alben produziert. Aber ich finde es schade, dass er oft nur als eine Art Allzweckwaffe eingesetzt wird. Wir werden sehen, ob Geoff und Carl Palmer Asia am Leben halten. Erik und ich haben uns, zumindest was neue Musik betrifft, anders entschieden.

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