Eine bedrückende Lebensphase hat bei Mariusz Duda neue kreative Energien freigesetzt – mit Riverside und LUNATIC SOUL

3. Juli 2018

Lunatic Soul Riverside

Eine bedrückende Lebensphase hat bei Mariusz Duda neue kreative Energien freigesetzt – mit Riverside und LUNATIC SOUL

Mitte Juni. Einen Interviewtermin mit Mariusz Duda zu bekommen, ist derzeit extrem schwer. Seit März befinden sich Riverside im Studio Serakos in Warschau, um an ihrem siebten Album „Waste7and“ zu feilen, dem ersten ohne den Anfang 2016 verstorbenen Gitarristen Piotr Grudziński. Zudem muss sich die Band auch noch auf drei Sommerfestivals vorbereiten. Für eclipsed nimmt sich Duda dennoch viel Zeit, erklärt, warum das aktuelle Lunatic-Soul-Album „Under The Fragmented Sky“ für ihn „zwischen Leben und Tod“ steht, und beschreibt, wie sich Riverside mit „Waste7and“, das voraussichtlich Ende September erscheinen wird, neu erfunden haben.

eclipsed: Mariusz, du trägst deine Gefühle stets absolut ehrlich durch deine Musik nach außen. Diesen Mut zur Verwundbarkeit schätzen deine Fans an dir.

Mariusz Duda: Es gibt für mich zwei Arten von Künstlern. Diejenigen, die sich von anderer Musik inspirieren lassen, und diejenigen, die aus dem Bauch heraus ihre Gefühle und Erlebnisse in Klänge umzusetzen versuchen. Ich gehöre definitiv in letztere Kategorie. Meine Themen sind nicht Sci-Fi, Fantasy oder politische Themen, sondern intime Gefühle. Es soll unter die Haut und ans Herz gehen. Klar, für mich ist das auch eine Art Therapie, und vielleicht hilft die Beschäftigung mit meiner Musik ja sogar dem einen oder anderen in ähnlichen Situationen. Vielleicht ist auch gerade deshalb so viel Musik aus mir herausgeströmt in der letzten Zeit.

eclipsed: Zwischen „Fractured“ und „Under The Fragmented Sky“ ist noch nicht mal ein Jahr vergangen.

Duda: Als „Fractured“ fertig war, wusste ich bereits, dass noch etwas folgen würde, denn ich hatte zunächst alle rein instrumentalen Ideen zugunsten der textbasierten Stücke zurückgestellt. Anfangs hatte ich nur über eine EP nachgedacht, doch dann bekam das Ganze eine spannende Eigendynamik.

eclipsed: Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das Jahr 2016 für dich mit drei Todesfällen von engsten Freunden und Verwandten sowie deiner Scheidung traumatische Züge hatte. Wie weit bist du mit der Verarbeitung der Ereignisse?

Duda: Der Tod hat mich schon immer fasziniert. Traum, Tod, Dunkelheit, psychische Krankheiten, sozialer Rückzug – das sind die Hauptthemen, über die ich in der Musik von Riverside und Lunatic Soul spreche. Im Lunatic-Soul-Kontext sehe ich „Under The Fragmented Sky“ als ein Album zwischen Leben und Tod. Es ist sehr intim, nostalgisch, sehr filmartig. Ich gebe dir aber einen kleinen Fingerzeig: Alle bisherigen Lunatic-Soul-Alben sind im November oder Oktober erschienen, dieses nun im Mai. Ja, da ist definitiv ein Licht am Ende des Tunnels.

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