Music From Time And Space Vol.71

25. Juni 2019

CD-Sampler

1. BIG BIG TRAIN - The Florentine (8:15)  
Album: Grand Tour (2019)
Label/Vertrieb: English Electric/RSK
www.bigbigtrain.com

BIG BIG TRAIN laden mit „The Grand Tour“ zur großen Retroprog-Reise ein. „The Florentine“ beginnt wie ein federleichtes Stück von Fairport Convention oder den späten Dubliners, entwickelt sich dann aber zu einem hochkonzentrierten Progressive-Folk-Exkurs, welcher den Hörer in wunderbar surreale Welten entführt.

2. CHANDELIER - Timecode (8:25)
Album: Timecode (2CD) (1997/2019)  
Label/Vertrieb: GAD/Broken Silence
www.chandelier.de

Der Titeltrack des dritten und letzten – auch wieder von Eroc remasterten - CHANDELIER-Albums lebt in erster Linie von den Keyboards und der damit verbundenen Dynamik. Das ist Neoprog der gehobenen Art im Geiste der frühen Marillion und Pendragon. Doch der Song besitzt auch beinahe leichtfüßige Pop-Anleihen, bevor eine knackige Gitarre den Schlusspunkt setzt.

3. FORS - Room Number 6 (5:48)                 
Album: Before (2019)
Label/Vertrieb: FORS
www.forsband.ch

FORS aus der Schweiz setzen auf episch-atmosphärischen Prog, der sowohl der Gitarre wie auch den Keys genügend Raum zur Entfaltung gibt. Rhythmische, melodische oder dynamische Pointen halten den Spannungsfaktor aufrecht. Das furiose „Room Number 6“ bringt gar die Welten von Wall Of Sound und Prog zusammen, Monkey3 goes Genesis.


4. DILEMMA - Openly (5:56)                
Album: Random Acts Of Liberation (2018)
Label/Vertrieb: Butler/H’Art
www.dilemma.band

Die niederländisch-britische Formation DILEMMA serviert auf „Random Acts Of Liberation“ großteils eingängigen Prog, der aber nie ins Seichte abdriftet. „Openly“ verknüpft emotionales Songwriting mit fabelhaften Drum-Grooves von Collin Leijenaar (ex-Neal Morse Band), der im dramatischen Finish alles gibt.

5. OKTA LOGUE - Part Of The Show (4:46)
Album: Runway Markings (2019)
Label/Vertrieb: Clouds Hill/Warner
www.octalogue.com

OKTA LOGUE aus dem hessischen Griesheim sind nach dem Wechsel zum Indielabel Clouds Hill noch melodischer geworden, und ihr Songwriting wirkt noch detailverliebter. Ihr neues Album stellt den Sound der 70er in den Mittelpunkt, wobei Songs wie „Part Of The Show“ sowohl aktuell als auch zeitlos klingen.

6. LAMP OF THE UNIVERSE - Light Receiver (5:13)
Album: Align In The Fourth Dimension (2019)
Label/Vertrieb: Sulatron/Broken Silence
lampoftheuniverse.bandcamp.com

20 Jahre ist der Neuseeländer Craig Williamson nun schon LAMP OF THE UNIVERSE. 20 Jahre lang zelebriert er diesen sanften, meditativen, indisch angehauchten Psychedelic. Sitar, Mellotron, Tablas, Gitarren und seine schwebende Stimme sind die essenziellen Bestandteile, und alles ist verpackt in ätherische Melodien.

7. WELCOLME INSIDE THE BRAIN - Baptist Preacher (4:56)
Album: Queen Of The Day Flies (2019)
Label/Vertrieb: Tonzonen/H’Art
www.welcome-inside-the-brain.com

Ist die Orgel gleich zu Beginn von „Baptist Preacher“ nicht prächtig? Ja, ist sie. Und ist der ganze Song nicht ein bravouröses Stück Retrorock? Ja, ist er – wie das ganze zweite Album von WELCOME INSIDE THE BRAIN. Das Leipziger Quintett kommt zwar leichtfüßig daher, hat aber auch seine progressiven Seiten.

8. KARAKORUM - Smegmahood (13:51)
Album: Fables And Fairytales (2019)
Label/Vertrieb: Tonzonen/H’Art
karakorum.bandcamp.com

Mit knapp 14 Minuten ist das fünfteilige „Smegmahood“ zwar nicht der längste Track des aktuellen KARAKORUM-Releases (da „Fairytales“ mit 23 Minuten diesen locker toppt), aber der wendungsreichste. Das Stück über die Laktoseintoleranz einer Maus ist genauso abgefahren, wie es den Anschein hat. Zappa und Gentle Giant rules!

9. FREEDOM TO GLIDE - When That Day Comes (6:07)
Album: Seed (2019)
Label/Vertrieb: Freedom To Glide/Just For Kicks
www.freedomtoglide.com

Sounds wie aus der David-Gilmour-Ära von Pink Floyd, einfühlsamer Gesang, mitreißende Melodien, nachdenkliche Texte. Auch der dritte und letzte Teil der Anti-Kriegs-Trilogie des britischen Duos FREEDOM TO GLIDE wird Anhänger von gut gemachtem New Artrock überzeugen – nachzuhören auf „When That Day Comes“.

10. ARK NOIR - ArKomplex (6:07)                     
Album: Tunnel Visions (2019)
Label/Vertrieb: Enja/Yellowbird/Edel  
www.arknoirmusic.com

Dem Münchener Quintett ARK NOIR ist mit „Tunnel Visions“ ein spannendes Debütwerk zwischen Jazz und Electronica-Sounds gelungen, wobei sich die Stücke durch eine große klangliche Tiefe auszeichnen. Manche Groove-Verschiebungen – wie beim Track „ArKomplex“ – lassen sogar eine Nähe zum Prog bzw. Mathrock erkennen.