THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA - Höhenflug auf den Spuren einer schwedischen Musiklegende

THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA - Höhenflug auf den Spuren einer schwedischen Musiklegende

The Night Flight Orchestra bietet erneut Classic-Rock-Boardservice der gehobenen Klasse. Stets auf der Suche nach dem perfekten Song, wandeln die Schweden auf ihrem fünften Album „Aeromantic“ verstärkt auf den musikalischen Spuren der bekanntesten Band ihres Heimatlandes – und das nicht nur, weil sich in ihrem Aufnahmestudio das Schlagzeug von deren Studiodrummer Per Lindvall befand.

Aus ihrer Begeisterung für den melodischen Rock der 1970er- und frühen 80er-Jahre – gern auch als „erwachsenenorientiert“ bezeichnet – machen The Night Flight Orchestra nicht nur kein Geheimnis – sie war auch die treibende Kraft, die Band vor gut 13 Jahren ins Leben zu rufen. Seitdem haben Frontmann Björn Strid (auch bekannt von Soilwork), Gitarrist David Andersson und die restliche Crew ihre Nachtfluggesellschaft immer mehr auf Kurs gebracht, originelle Auftrittsorte – Kopenhagener Flughafen, Stockholmer ABBA-Museum – angesteuert, ihr Faible für Disco entdeckt, die Metaller auf einschlägigen Festivals zu seltsamen Tanz-Moves bewegt (Stichwort „Conga Train“), einen eigenen Cocktail und ein eigenes Fluglinienlogo kreiert und weiter an ihrem Sound gefeilt. 

eclipsed: Was hat sich bei euch seit „Sometimes The World Ain’t Enough“ (2018) getan, und wie gestalteten sich die Arbeiten an eurem neuen Album?

Björn Strid: Das klingt vielleicht ein bisschen langweilig, aber es war dieselbe Prozedur wie immer: In der Regel probieren wir in vielen kleinen Sessions neue Ideen aus und nehmen sie auf. Wir machen das ja alles in Eigenregie und können tun, wonach uns der Sinn steht. Aufnehmen ist da fast wie Urlaub. Unser alter Keyboarder Richard Larsson ist nicht mehr dabei. Er hat zwar noch bei ein paar Aufnahmen auf „Aeromantic“ mitgespielt, aber wir hatten einige Differenzen und ließen ihn ziehen, wünschen ihm aber alles Gute für die Zukunft. Unser neuer Keyboarder John Lönnmyr hat bereits auf dem neuen Album mitgewirkt und wird mit uns auch auf Tour gehen. Wir haben zwei Backgroundsängerinnen, Anna-Mia Bonde und Anna Brygård, die wir diesmal noch mehr eingespannt haben als sonst.

eclipsed: Für die besonders hohen Töne zum Beispiel …

Strid: Unter anderem, ja. Ich habe diesmal auch Stücke speziell für sie geschrieben. Sie tragen eine Menge zu unserem originären Sound bei und waren bereits öfter mit auf Tour. Sie gehören zur Band. Als Gastmusikerin ist Rachel Hall [Big Big Train; Anm.] an der Violine mit dabei. Durch sie und zusammen mit den Keyboards und Sängerinnen haben wir einen noch mächtigeren Sound entwickelt.

eclipsed: Würdest du euch als eher 70er- oder eher 80er-Jahre-orientiert beschreiben?

Strid: Irgendwas dazwischen. Als wir anfingen, waren wir eher an den 70er-Jahren orientiert, aber je länger wir zusammen spielen, desto mehr geht es in Richtung 80er. Wahrscheinlich auch deshalb, weil es mittlerweile so viele Bands gibt, die 70er-Jahre-Retro-Rock spielen. Wir wollen aber keine Retro-Band sein; wir wollen, dass unsere Musik zeitlos ist. Wir finden, dass sich die 80er dadurch auszeichneten, dass alles möglich war; es gab sehr ausladende Produktionen, alles war sehr dramatisch, mit etwas zu viel von allem. Das mögen wir.

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