SYRINX CALL überraschen mit progressiven Sounds, Eloy-Musikern und anspruchsvoller Sci-Fi-Story

22. Februar 2021

Syrinx Call Eloy

SYRINX CALL überraschen mit progressiven Sounds, Eloy-Musikern und anspruchsvoller Sci-Fi-Story

Wenn Ian Anderson die Querflöte im Rock etabliert hat, könnte Ähnliches für Volker Kuinkes Blockflöte bei den Alben von Syrinx Call gelten. Deren neues, nunmehr drittes Werk geht noch einen Schritt weiter. Mehr Prog als davor, weniger World-Music und New Age. Mit gleich drei Musikern aus dem Eloy-Camp, darunter Mastermind Frank Bornemann selbst, ist man auch musikalisch für ein höchst anspruchsvolles Werk über den Evolutionsschritt einer künstlichen Intelligenz hin zu menschlicher Empathie gewappnet. Volker Kuinke (Flöten, Blasinstrumente), Jens Lueck (Produktion, Keyboards, Drums, Gesang) und Doris Packbiers (Gesang, Konzept) geben Auskunft. Zudem liefern die beteiligten drei Eloy-Musiker Frank Bornemann, Hannes Arkona und Klaus-Peter Matziol abschließend begeisterte Statements ab.

eclipsed: „Mirrorneuron“ ist ein waschechtes und hochambitioniertes Konzeptalbum geworden, ähnlich wie schon das Projekt Single Celled Organism von Jens Lueck. Wie kam es generell zu diesem Ansatz und dieser Idee?

Volker Kuinke: Ich hatte schon länger den Wunsch, ein Konzeptalbum zu realisieren. Die ersten beiden Alben waren sicherlich ein Weg dahin. Und diesen Schritt mit dem Leitinstrument Blockflöte zu wagen, hat mich in besonderem Maße gereizt. Ich denke, das ist ein absolutes Novum. Die Idee zu „Mirrorneuron“ hatte Doris, als wir noch einen Namen für einen Track beim letzten Album suchten. Bei Jens und mir „klingelte“ es sofort. Es war klar, dass daraus etwas Besonderes entstehen würde und nicht nur der Name für einen Track.

eclipsed: Könnt ihr das spannende, aber auch anspruchsvolle Konzept um eine KI, die empathiefähig wird, in zwei bis drei Sätzen zusammenfassen?

Doris Packbiers: Uff, schwierig… Also, eine komplexe humanoide KI steuert eine Ölbohrplattform in der Arktis. Aufgrund „seiner“ Berechnungen von Soll- und Ist-Zustand im Verhältnis zu Nachhaltigkeit kommt es zum Systemcrash = Burn out. Er (Kai) soll ‚repariert‘ werden und muss aufgrund seiner Komplexität in eine Art Psychotherapie. Darin entwickelt er die Fähigkeit nachzuempfinden, und es kommt sogar dazu, dass er in der Therapeutin (Mara) eine starke emotionale Regung auslöst. Er entlässt sich selbst als „geheilt“ und folgt weiter der Logik seiner Berechnungen, bemerkt jedoch, dass seine „Verbindung“ zu Mara bleibt.

eclipsed: Woher kam hierzu die konkrete Inspiration? Mittlerweile ist das Thema KI ja längst aus den engeren Zirkeln der klassischen Science-Fiction (Isaac Asimov, Philip K. Dick, Stanislav Lem) herausgewachsen und auch in größeren Hollywood-Filmen oder Serien verarbeitet worden (u.a. „AI“, „The Machine“, „Archive“, „Der 200-Jahre-Mann“, „Humans“, etc.). Wie ernst ihr das Thema inhaltlich nehmt, kann man auch schön an der abgedruckten Story im Booklet sehen.

Packbiers: Die KI kam eigentlich erst an zweiter Stelle mit in die Story. Zunächst standen die Spiegelneuronen im Zentrum und damit die Empathiefähigkeit. Da wir Menschen diese bisher ja noch nicht „delegiert“ haben, so wie harte Arbeit an Maschinen, Rechnen an Computern, usw. kam der Gedanke, was wäre, wenn die KI uns da auch noch ein- oder sogar überholt, wie in anderen Bereichen auch. Gleichzeitig auch die Frage, gibt es da noch mehr in uns und kann KI das überhaupt ...

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