URIAH HEEP - Forever 49

3. September 2018

Uriah Heep

URIAH HEEP - Forever 49

Das Kölner Hilton unweit des Hauptbahnhofs drängt sich als Interviewort geradezu auf. Hier ist man ungestört und dennoch mittendrin. Die Journalisten haben eine bequeme Anreise, die Musiker einen perfekten Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden. Während Mick Box an einer Cola nippt, bestellt sich Phil noch vor vier Uhr nachmittags sein viertes Kölsch. Mick kommentiert dies mit den Worten: „Er meint, das wäre Rock‘n‘Roll“.Was Phil wiederum ermuntert anzumerken, dass diese Reagenzgläser ja gar kein richtiges Bier seien. Als dieses Detail geklärt ist, erfreut sich Phil am eclipsed-Cover der aktuellen Ausgabe mit der Titelstory zum Musikjahr 1968. „Da habe ich geheiratet, hielt aber nur sieben Jahre. Ich habe diesen Fehler danach nie wieder gemacht.“ Mick dagegen bedauert, dass sein Deutsch nicht ausreicht, um die Story zu lesen. „Jeff Becks ‚Truth‘ muss ich mir mal wieder anhören, eins meiner absoluten Lieblingsalben.“

eclipsed: „Living The Dream“ überrascht mit vielen Vintage-Orgelsounds und wieder mehr Backingvocals.

Phil Lanzon: Ist da wirklich mehr Orgel drauf als auf den Alben zuvor? Ich glaube nicht. Der Eindruck entsteht wahrscheinlich dadurch, dass wir bei vielen Songs wieder auf ganz alte Heep-Songstrukturen gesetzt haben.

Mick Box: Als Phil und ich die Songs schrieben, war uns klar, dass wir auf dem Album alle Aspekte des Heep-Sounds dabeihaben wollten, von Hardrock über schöne Melodien bis zu Prog.

eclipsed: Kommt der leichte Progeinschlag bei einigen Songs daher, dass ihr zuletzt ein Stück wie „The Magician’s Birthday“ wieder live gespielt habt?

Box: Nein. Heep waren nie eine reinrassige Progband, aber in den frühen Siebzigern war das etwas, was gut zu uns passte. In der letzten Zeit ist Prog wieder mehr in den Fokus gerückt, das haben wir natürlich auch mitbekommen. Deshalb spielen wir live auch mal wieder einen Longtrack. Auf dem neuen Album haben wir uns die Freiheit gelassen, die Songs nicht von vornherein zu limitieren, sondern sie in guter Progmanier auf eine musikalische Reise zu schicken. Auch wenn bis auf das gut achtminütige „Rocks In The Road“ keine richtigen Longtracks dabei rausgekommen sind, merkt man den Songs hoffentlich ihren Freigeist an. Und sie sind dennoch typisch Heep.

eclipsed: Während Ian Gillan Deep Purple als Instrumentalband bezeichnet, kann man das aufgrund der vielen prägenden Chöre von euch nicht behaupten. Habt ihr denn bei den vielen Umbesetzungen bei Heep immer darauf geachtet, dass ein neuer Bassist oder Schlagzeuger auch singen kann.

Box: Das war nie wirklich die Frage bei den Auditions. Die konnten alle auch im Background singen, ohne dass wir das eingefordert hätten. Aber ich muss Davey (Rimmer; Heep-Bassist seit 2013) und Russell (Gilbrook, Heep-Drummer seit 2007) mal fragen, ob sie sich überhaupt bei uns gemeldet hätten, wenn sie keine Backingvocals hätten beisteuern können.

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