Auf Testfahrt - Dire-Straits-Bassist JOHN ILLSLEY legt nach schwerer Erkrankung ein neues Album vor

23. Oktober 2014

John Illsley Dire Straits

Fünfzehn Jahre lang hat John Illsley seine Leukämieerkrankung geheim gehalten. Nach erfolgreicher Knochenmarkspende durch seine Schwester und positiver Prognose hat sich der Mitbegründer der berühmten britischen Band Dire Straits mit dem Soloalbum „Testing The Water“ zurückgemeldet (Review: eclipsed 10/2014). Wir sprachen mit dem Bassisten über seine Krankheit, das neue Album und die Bedeutungsebenen seiner Lieder.

eclipsed: Ende Juni bist du fünfundsechzig geworden. Fühlt es sich für dich anders an, Geburtstag zu feiern, nachdem du die Krankheit besiegt hast?

John Illsley: Ach du meine Güte, danke, dass du mich daran erinnerst. (lacht) Weißt du, die letzten Jahre waren ziemlich interessant, und ich bin gestärkt aus der ganzen Geschichte hervorgegangen. Ich fühle im Moment sehr positive Schwingungen.

eclipsed: Wie war es, Songs im Krankenhaus zu schreiben?

Illsley: Na ja, das hat das Songwriting sehr beschleunigt. Wenn es dir so dreckig geht und du riskierst, dass es dir noch schlechter geht und du sogar sterben könntest, rückt das deine Gedanken in eine wirklich schärfere Perspektive. Und natürlich reflektieren viele Songs des Albums diesen emotionalen und psychologischen Effekt. Ich hatte schon an neuem Material gearbeitet, bevor ich eingeliefert wurde. Als ich mich dann in dieser Isolation befand, wollte ich nicht nur dort sitzen und mich von morgens bis abends beklagen. Also nahm ich meine Gitarre, meine Staffelei und mein Skizzenbuch mit.

eclipsed: Wann hast du denn mit dem Malen begonnen?

Illsley: Ich habe schon mein ganzes Leben diese Liebesaffäre mit der Malerei. Das lief parallel zur Musik. Zur Zeit der Dire Straits hatte ich nicht genug Zeit dafür. Nach der „On Every Street“-Tour, als Mark und ich beschlossen, es erst einmal ruhig angehen zu lassen, fing ich ernsthaft an zu malen.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 165 (November 2014).