AVANTASIA - Episch und wild

20. Januar 2016

Avantasia

Einst von Tobias Sammet als Allstar-Seitenprojekt der Band Edguy ins Leben gerufen, dienen ihm Fantasia seither als Ventil für seine „Metal Opera“-Fantasien. Doch Avantasia sind längst zu einer eigenständigen, festen Größe geworden. „Ghostlights“ heißt ihr jüngstes, rundherum überzeugendes Werk. Es wartet wie gewohnt mit einer Menge illustrer Gastvokalisten auf.

2001 erschien Avantasias erstes Konzeptwerk „The Metal Opera“. Damit und mit der im Jahr darauf folgenden Fortsetzung erfüllte sich Tobias Sammet den Traum, musikalisch facettenreicher, sinfonischer und progressiver zu denken, komponieren und spielen, als es der Powermetal von Edguy zulässt. Zudem kann er im Rahmen von Avantasia immer wieder mit einigen seiner Lieblingsvokalisten arbeiten, darunter Michael Kiske (ex-Helloween), Jorn Lande und aktuell Geoff Tate (ex-Queensrÿche) und Sharon den Adel (Within Temptations) sowie einmal mehr Bob Catley (Magnum). Mehrmals wollte Sammet sein Projekt schon begraben, doch „by public demand“, aber auch weil er mit dem Produzenten und Gitarristen Sascha Paeth (u. a. Heavens Gate, Gamma Ray, Rhapsody) im Laufe der Jahre zu einem idealen Team verschmolzen ist, wurde aus dem Nebenprojekt ein zweites festes Standbein. „Ghostlights“ ist das siebte komplette Avantasia-Konzeptwerk aus der Sammet-Songschmiede.

eclipsed: Tobi, wenn man ein Konzeptalbum aufnimmt, muss man auch erklären, worum es geht. Was also hält das Ganze zusammen?

Tobias Sammet: Dann will ich mal in den sauren Apfel beißen und erklären, worum es mir ging. (lacht). Es geht darum, dass einige machthungrige und skrupellose Wissenschaftler das individuelle Zeitempfinden des Menschen manipulieren wollen, um die Kontrolle über die Menschheit zu erhalten. Ein junger Wissenschaftler gerät dabei in die Zwickmühle aus moralischen Bedenken und seinem Wissenschaftsanspruch nach immerwährendem Fortschritt und Entwicklung. Außerdem ist die allgegenwärtige Beschleunigung in unserem Alltag eines der Hauptthemen.

eclipsed: Siehst du das Ganze eher als Songzyklus, den man auch auseinanderdividieren kann, oder als feste Einheit, die nur im Kontext mit den jeweils anderen Teilen funktioniert beziehungsweise Sinn ergibt?

Sammet: Das Album an sich ist schon geschlossen und baut aufeinander auf, aber mir ist es stets wichtig, dass jeder Track für sich auch als einzelner Song stattfinden kann. Jedes Stück soll auch für sich allein gut hörbar sein.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 177 (Feb. 2016).