CHRIS SQUIRE - Das Fundament von Yes

26. August 2015

Chris Squire Yes

Ein Vollblutmusiker, ein Arbeitstier, ein lockerer, sympathischer Kerl, ein sensibler Riese – so erinnern sich Wegbegleiter, Freunde und Journalisten an Chris Squire. Der Mitbegründer von Yes war nicht nur ein formidabler Bassist, sondern auch menschlich ein ganz Großer. Squire ließ nie den Rockstar raushängen. Er war nie abweisend, selten schlecht drauf. Als im Mai bekannt wurde, dass er an Leukämie erkrankt war, trudelten von allen Seiten und über alle Kanäle Genesungswünsche ein. Doch bereits am 27. Juni erlag Squire im Alter von 67 Jahren der Krankheit.

„Chris Squire war die wichtigste Figur innerhalb der Band, ein guter Musiker und eine starke Persönlichkeit. Er war derjenige, der alle zusammenbrachte“, erzählt der britische Journalist, Autor und Yes-Kenner Chris Welch in der von der Gruppe autorisierten Dokumentation „Die Geschichte von Yes“. In der Tat war Squire für seine Band das, was etwa Tony Banks für Genesis oder Nick Mason für Pink Floyd waren: eine Säule, die letzte Konstante in einer sich ständig wandelnden Band, ihre (treue) Seele. Über sich selbst sagt Squire in der Doku: „Ich war schon immer der Personalchef. Jon ließ ich den Anführer sein, als Nummer zwei war ich in einer sicheren Position.“

Das trifft es. Während Sänger Jon Anderson mit seiner Vision einer ambitionierten, manchmal ätherisch-entrückten Musik die künstlerischen Geschicke von Yes bestimmte, fungierte Squire als Strippenzieher und Netzwerker. Er war es, der das Tastenass Rick Wakeman überredete, seine Band The Strawbs zu verlassen und sich Yes anzuschließen. Er schleuste seinen Buddy Alan White als Nachfolger von Schlagzeuger Bill Bruford in die Band. Squire holte 1976 Wakeman und 1983 dessen Vorgänger Tony Kaye zurück zu Yes. Und bis zuletzt hielt er ein Türchen für Jon Anderson offen, der sich 2008 krankheitsbedingt zurückgezogen hatte und in der Zwischenzeit von Benoît David und Jon Davison vertreten wurde.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 173 (September 2015).