COLOUR HAZE - Die Götter müssen beglückt sein

Zwanzig Jahre haben Colour Haze nun schon auf’m Buckel. In dieser Zeit hat sich die Münchener Band um Sänger und Gitarrist Stefan Koglek mit einer Reihe großartiger Alben in die Topriege der internationalen Stonerrock-Szene gespielt. Eine Position, die sie durch die jüngste Einspielung „To The Highest Gods We Know“ festigt. Zwischen dem Zubettbringen des Nachwuchses, dem Ärger mit dem heimischen Kulturreferat (das die Band zwingt, das Gebäude mit dem gerade eingerichteten Studio nach kurzer Zeit wieder zu verlassen) und der Arbeit fürs eigene Plattenlabel (Elektrohasch) findet Stefan Koglek die Zeit zum Plausch über die Band und ihre neueste Studioarbeit.

eclipsed: Die Aufnahmen zu eurem letzten Album „She Said“ waren von vielen Schwierigkeiten begleitet. Wie lief es bei „To The Highest Gods We Know“?

Stefan Koglek: Beim letzten Mal hatten wir das Album dreimal aufgenommen. Wir hatten immer weiter an unserem Studio gebaut, ein teures Mischpult angeschafft. Dieses Mal lief alles ganz einfach. Es stand nichts im Weg, wir konnten uns auf die Aufnahme konzentrieren, hielten die Abmischung bewusst einfach. Wir wollten einfach Spaß beim Aufnehmen haben.

eclipsed: Auf „She Said“ habt ihr neue Elemente in euren Stonerrock integriert. Jetzt geht ihr noch einen Schritt weiter: Der Titeltrack – immerhin der längste der Platte – besteht mit den akustischen Gitarren und den Streichern durchweg aus für euch neuen Stilmitteln.

Koglek: So sehe ich das eigentlich nicht. Wir wollten ein normales Colour-Haze-Album machen, so wie früher. Alles sollte bewusst einfach sein, ohne konzeptionellen Anspruch. Leicht und locker. Die meisten Tracks sind in unserem klassischen Stil als Bandimprovisation entstanden. Lediglich „Call“ und der Titeltrack wurden im Studio aufgebaut. Der Titeltrack stellt für mich auch eine schlüssige Entwicklung dar, denn mit orientalischen Improvisationen, basierend auf der Zwölftontechnik, hatte ich mich schon lange beschäftigt. Wir wollten aber nicht plakativ zeigen, dass wir auch anders können. Letztlich ist die Frage, was der Melodie dient. Am Ende zählt nur, dass die Musik schön ist.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 168 (März 2015).