CRIPPLED BLACK PHOENIX haben sich aus ihrer existenziellen Krise befreit

16. Januar 2017

Crippled Black Phoenix

Crippled Black Phoenix beschäftigen sich mit der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation. Und auch um interne Themen kreisen ihre Gedanken. Hinter der Band aus Bristol liegen Rechtstreitigkeiten mit ihren ehemaligen Mitgliedern Karl Demata und Christian Heilmann. Sie hat die Zerreißprobe überstanden. Crippled-Kopf Justin Greaves hat indes eine persönliche Misere durchschritten: Er hat seine Depressionen bekämpft und in die Schranken gewiesen. Gestärkt sei er daraus hervorgegangen, so der 45-Jährige. Auf jeden Fall wendet er sich mit der neuen Platte „Bronze“ gegen negative Elemente wie Populisten und andere Spalter.

eclipsed: Justin, während der „New Dark Age Tour“ 2015 hast du eine düstere Phase der Unwahrheiten und Unterdrückung prophezeit. Fühlst du dich angesichts von Brexit und Trump-Wahl bestätigt?

Justin Greaves: Ich fühle mich isolierter und marginalisierter denn je. Ich glaube an ein unabhängiges liberales Denken und nicht an Staatshörigkeit oder Anarchie. Mittlerweile wird man gezwungen, sich auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Da gibt es eine riesige Spaltung: Separatisten, Extremisten. Noch vor einigen Jahrzehnten hätte man das in Europa nie mehr für möglich gehalten. Auch für Kunst und Kreativität ist das kein gutes Milieu. Doch wenn man herumreist und immer noch auf viele Andersdenkende trifft, gibt das wieder Hoffnung.

eclipsed: Gibt es auf „Bronze“ ein übergeordnetes Thema?

Greaves: Es gab kein Konzept für die neue Platte. Es war nicht übermäßig durchdacht, denn es war eine hektische Zeit mit all dem Mist, den die Band durchmachen musste. Im Grunde ist es einfach ein Bündel Songs, ein Dokument dessen, wo die Band momentan steht. Wenn du so willst, lautet die Botschaft: „Hey, wir sind noch da!“

Lest mehr im eclipsed Nr. 187 (02-2017).