EELS - Sagt mir, wer ich bin

29. Mai 2014

Eels

Mark Oliver Everett alias E ist und bleibt ein komischer Kauz. In seinen Songs findet er die poetischsten Bilder für jede Lebenslage, auf der Bühne gibt er die plappernde Rampensau. Sitzt man ihm jedoch Auge in Auge gegenüber, druckst er herum, als würde er sich für alles, was er tut, schämen. Er freut sich über kleine Komplimente, hört sich aufgeregt an, was über seine Musik von anderen gesagt wird, und findet selten die richtigen Worte, um einen Kommentar über seine Songs abzugeben. Vielleicht braucht er das auf der neuen Platte auch gar nicht. Gerade erst haben wir seine letzte CD „Wonderful, Glorious“ verarbeitet, da holt er mit „The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett“ zum nächsten großen Schlag aus.

Die beiden kurz aufeinanderfolgenden Alben könnten unterschiedlicher nicht sein. Gerade noch der selbstbewusste Glamrocker, zieht sich Everett jetzt wieder in das Labyrinth seiner Selbstzweifel und Ängste zurück. Doch seine moralischen Geschichten sind nicht so selbstzerstörerisch, wie wir das von früheren Eels-Platten kennen. Nein, hier werden zwei gegensätzlich gepolte Kabel verlötet, die sich durch sein ganzes Werk ziehen: Resignation und Erlösung. „Genau das wollte ich“, schnieft Everett aus der großen Nase in seinen Bart. „Es gibt ja im Leben nur höchst selten diese eindeutigen Stimmungen, die in Filmen oder Büchern, aber auch in Songtexten wiedergegeben werden. Angeblich können wir nur so oder so sein, aber nie beides zugleich. Ich halte das für Quatsch. Auch wenn man es nicht hört, die Songs wurden mit demselben Personal wie das letzte Album eingespielt. Es war mir wichtig, diese Haltung mit genau denselben Leuten zu verkörpern.“

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 161 (Juni 2014).