EPITAPH - Kreativer Stromausfall

29. Mai 2014

Epitaph Krautrock

Ihre Karriere begann Ende 1969 im Keller des angesagten Dortmunder Musikclubs „Fantasio“, wo sie ihren Proberaum hatten. Während sie sich dort auf kommende Aufgaben vorbereiteten, spielten oben im Club angehende Startruppen wie Yes, Black Sabbath oder Colosseum. Der Stern von Epitaph sollte nicht so hell strahlen wie der der englischen Kollegen. Dennoch war das, was die deutsche Formation in den Siebzigerjahren im Bereich Prog, Hardrock und Jazziges ablieferte, absolut konkurrenzfähig. Mitte der Achtziger ging Epitaph jedoch die Puste aus; die Band löste sich auf. 2001 dann das Comeback. Seitdem haben sie drei neue Studioalben veröffentlicht und sich immer wieder live präsentiert. Cliff Jackson, Gründer, Gitarrist und Sänger der Band, erzählt wo Epitaph aktuell stehen.

eclipsed: Wie kam es zu den „Acoustic Sessions“ und zur Zusammenarbeit mit dem Violinisten Tim Reese?

Cliff Jackson: Wir wollten im November 2012 bei einem Benefizkonzert in Hannover mal in einer etwas größeren Besetzung als sonst auftreten. Tim Reese, mit dem ich auch in einem Trio spiele, kam dazu, und wir übten zunächst mit zwei akustischen Gitarren, Bass und Geige in der Garderobe. Am Ende hatten wir zwanzig Leute im Raum, und alle sagten: Mann, das klingt geil. Warum macht ihr kein Akustikalbum? Also haben wir das nun gemacht.

eclipsed: Euer Markenzeichen sind aber eigentlich die elektrischen Doppel-Leadgitarren.

Jackson: Man muss wissen, dass die meisten Epitaph-Titel auf akustischen Gitarren geschrieben worden sind. Die meisten unserer Songs funktionieren auch abgespeckt auf ein oder zwei Klampfen wunderbar. Twin-Gitarrensounds sind immer nur ein Bonus.

eclipsed: Geht man ein akustisches Album anders an und nimmt man es auch anders auf?

Jackson: Ja, schon. Es liegt an den Instrumenten. Wir haben uns eigens für diese Aufnahmen zum Beispiel von Martin Ace von Man die bestmöglichen Instrumente ausgeliehen, um diesen transparenten akustischen Klang hinzubekommen.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 161 (Juni 2014).