JOE JACKSON - Der Stadtneurotiker

22. Oktober 2015

Joe Jackson

Joe Jackson überrascht beim Interview stets aufs Neue, beantwortet einige Fragen so knapp wie möglich oder auch mal gar nicht, andere dafür in epischer Breite. Aber so spannend verlief auch die Karriere des Engländers seit den späten Siebzigerjahren bis heute. Wähnte man ihn fest auf einem bestimmten musikalischen Dampfer, so hatte er schon längst wieder woanders angeheuert und eine neue Richtung eingeschlagen.

Als intellektueller New Waver mit der Joe Jackson Band erfolgreich ins Musikbusiness gestartet, weitete sich sein Spektrum zusehendes: Swing, Blues, Jazz, Klassik. Sein bislang letztes Album „The Duke“ (2012) war dem Werk von Duke Ellington gewidmet. Jackson, seit vielen Jahren Kosmopolit, hat viele Inspirationsquellen – nicht nur musikalische –, wie sein neues Werk, das Vier-Städte-Album „Fast Forward“, beweist.

eclipsed: Ursprünglich wolltest du statt eines kompletten Albums vier verschiedene EPs herausbringen. Warum hast du das Material nun doch gebündelt veröffentlicht?

Joe Jackson: Das hat sich richtiger angefühlt. Trotz aller Unterschiedlichkeit hat sich alles zu einem Gesamtwerk zusammengefügt.

eclipsed: Du hast in den verschiedenen Städten jeweils mit unterschiedlichen Musikern gearbeitet. Dies sorgt schon deshalb für einen jeweils anderen Ansatz oder Sound. Hast du bestimmte Songs für bestimmte Musiker geschrieben, oder hast du dich eher von der jeweiligen Stadt beeinflussen lassen?

Jackson: Der Sound ist beeinflusst von all diesen Faktoren, aber ich würde nicht so weit gehen, dass die Interpretation des jeweiligen Songs den eigentlichen Song überstrahlt. Es sind letztlich meine Songs und Arrangements. Und ich spiele sie bald live mit wieder anderen Musikern. Wobei Bassist Graham Maby, der in New York dabei war, auch wieder in meiner Liveband ist.

eclipsed: Aber wenn du in New Orleans mit der dort ansässigen Band Galatic und einem Bläserensemble die Songs eingespielt hast, dann hat das doch verdammt viel mit der Stadt zu tun?

Jackson: Das sind die bewusst und gezielt ausgewählten Faktoren, die meine Songs bereichern sollen.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 175 (November 2015).