MAGNUM - Guter Versuch

17. Februar 2016

Magnum

Seit ihrer Reunion im Jahr 2001 ist man von Magnum, den Pomp-Hardrockern aus dem Black Country, eine gleich bleibend hohe Qualität gewohnt. Das Fanvolk war’s mehr als zufrieden, doch an Meisterwerke wie „Chase The Dragon“ (1982) oder gar „On A Storyteller’s Night“ (1985) kam die Band nicht mehr annähernd heran. „Sacred Blood ‚Divine‘ Lies“, das achte Werk seit der Wiedervereinigung der Hauptprotagonisten Tony Clarkin und Bob Catley, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dereinst nicht als Magnum-Klassiker gelten. Dass es aber eine der lohnendsten Aufnahmen der zweiten Bandphase ist, liegt auf der Hand. Wir sprachen mit Gründungsmitglied Bob Catley darüber.

eclipsed: Gibt es außer deiner Familie jemanden, der dir nähersteht als euer Gitarrist und alleinige Songschreiber Tony Clarkin, mit dem du bis auf die sechsjährige Funkstille bei Magnum seit 1972 zusammenarbeitest? Mit anderen Worten: Ist Tony der wichtigste Mensch in deinem Leben?

Bob Catley: Und in der Magnum-losen Zeit hatten wir auch noch die gemeinsame Band Hard Rain. Wenn man viereinhalb Jahrzehnte gemeinsam in einer Gruppe ist, spricht das Bände. Ich denke nicht unbedingt in den Kategorien „Beste“ und „Wichtigste“, aber wahrscheinlich kenne ich kaum einen Menschen so gut wie Tony. Gerade auch deshalb, weil er seit Jahrzehnten die Musik und die Texte schreibt, die ich schreiben würde, wenn ich es könnte. Aber – I’m just the singer.

eclipsed: Bands neigen dazu, ihr jeweils neuestes Album in den Himmel zu heben. Deshalb die Frage: Wie stehst du heute zu eurer vorletzten Platte „Escape From The Shadow Garden“?

Catley: Wir haben uns doch im Laufe der Jahrzehnte mehr als zehnmal gesprochen, und habe ich nicht immer gesagt, dass Tony gerade die besten Songs seines Lebens geschrieben hat? (lacht) Und ganz ehrlich, als wir mit „Escape“ ins Studio gingen, war ich genauso Feuer und Flamme wie jetzt bei „Sacred Blood ‚Divine‘ Lies“. Ich mag meinen Job, nämlich die Songs von Tony zu singen. Und spätestens ab der Reunion lassen wir uns auf keine großen Experimente ein. Der Magnum-Sound steht. Tony ändert hier und da an den Details etwas. Ist er mal etwas moderner ausgerichtet, geht er ein anderes Mal wieder weit zurück in unsere Anfangsjahre. Ich mag „Escape“ wie all die anderen Alben immer noch.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 178 (März 2016).