Vibravoid arbeiten seit nunmehr gut zwanzig Jahren an ihrer Vision psychedelischer Rockmusik, die dem Geist der lysergsäuregetränkten, quietschebunten Sixties-Ära mit Bands wie Pink Floyd, Strawberry Alarm Clock oder Iron Butterfly gerecht zu werden versucht. Sänger und Gitarrist Christian Koch, genannt der „Doktor“, gibt Auskunft über Vergangenheit und Gegenwart.
eclipsed: Wo liegt für dich heute der Stellenwert eures Debüts „2001“?
Doktor: Für uns als Band war es auf jeden Fall ein guter Start, da wir uns keine musikalischen Beschränkungen für die Zukunft auferlegt hatten, sondern ein Spektrum boten, aus dem wir heute noch schöpfen können. Ich finde, dass das Album immer noch erstaunlich aktuell und frisch klingt.
eclipsed: Gerade im Ausland genießt ihr einen Ruf als wahre Psychedelic-Band. Habt ihr eine neue Periode psychedelischer Musik eingeläutet?
Doktor: Wir reden jetzt über einen Bandzeitraum von 25 Jahren – alles ist ständigem Wandel unterworfen. Die Periode psychedelischer Rockmusik ist seit 1970 eindeutig vorbei, was uns in den letzten Jahrzehnten fast zu Einzelkämpfern machte. Mir fällt jedoch in letzter Zeit sehr oft auf, dass unser visueller oder musikalischer Stil kopiert wird, also scheinen wir zumindest Spuren hinterlassen zu haben.
eclipsed: Gibt es für dich heutzutage überhaupt noch einen gesellschaftlichen Rahmen für einen psychedelischen Lebensstil?
Doktor: Wir lassen uns nicht verarschen und glauben nicht alles, was uns die Leute erzählen. Es ist heute umso wichtiger, die Dinge kritisch zu betrachten. Wir alle sind in der Lage unsere Gesellschaft zu analysieren: Das Ergebnis ist besorgniserregend und garantiert nicht psychedelisch.
