Vor 40 Jahren: QUEEN im Hyde Park - Krönung im Park

24. August 2016

Queen

 Jahre später erklärte Brian May einmal: „Ich denke, dass ‚Hyde Park‘ eines der bedeutendsten Konzerte in unserer Karriere war. Es gab damals sehr viel Bestätigung, weil wir es zu diesem Zeitpunkt in vielen Ländern geschafft hatten. Aber in England waren wir noch immer nicht wirklich sicher, dass man uns akzeptierte. Deshalb war es wundervoll zurückzukehren, diese Menge zu sehen und diese Reaktion zu spüren.“ Steve Hillage, der an jenem denkwürdigen Tag neben anderen das Vorprogramm bestritt, bestätigt Mays Einschätzung: „Der Hyde-Park-Event hat Queens Status als wirklich große Stars zementiert. Sie erreichten danach ein höheres Level.“ Auch Richard Branson, Organisator des Konzerts, pflichtet bei: „Für Queen war es ein Wendepunkt in ihrer Karriere.“

Als Freddie Mercury, Brian May, John Deacon und Roger Taylor an jenem Abend des 18. September 1976 die Bühne verließen, waren sie endgültig auch daheim im Königreich zu Superstars aufgestiegen. Das Publikum tobte. Eine Zugabe aber gab die Band, entgegen ihren sonstigen Gepflogenheiten, nicht.

Die Inthronisierung

Knapp zwei Jahre zuvor noch waren Queen eine von vielen Rockbands gewesen. Zwar hatten sie mit ihrem Einstandshit – „Killer Queen“ erreichte im November ’74 die englischen Top Ten und kam in den USA bis auf Platz 12 – Anlass zu großen Hoffnungen gegeben, tatsächlich aber zählten sie noch zur zweiten Garde des UK-Rock. Nicht mehr lange.

Nur zwölf Monate später schickten sich Queen an, ihren Thron zu besteigen. Zu verdanken hatten sie das einer der ungewöhnlichsten Singles, die in der Rockgeschichte erschienen sind: „Bohemian Rhapsody“ war die Sensation des Jahres 1975 gewesen. Der sechsminütige Song bot ein atemberaubendes Sammelsurium von Stilen, Stimmungen und Farben – die Palette reichte von lupenreinem Hardrock, feierlichem Madrigalgesang und schrill-buntem Pop bis zur klassischen Ballade. Chirurgisch präzis und kühl kalkuliert inszeniert, eroberte „Bohemian Rhapsody“ im November 1975 die Chartspitze in England und blieb dort – Rekord! – neun Wochen lang. In den USA schaffte es der Song auf Platz neun, in Deutschland auf sieben. Auch das begleitende Album „A Night At The Opera“ blieb nichts von dem schuldig, was „Bohemian Rhapsody“ und Queens drei Vorgängerwerke versprochen hatten. Kurzum: Spätestens im Sommer 1976 klopften Queen vernehmlich am Tor zur Chefetage der englischen Rockszene.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 183 (September 2016).