YES - Live 1972

27. Mai 2015

Yes

1972 waren Yes groß im Live-Geschäft. Mehr als 100 Shows in Europa, den USA und Kanada. Die „Close To The Edge“-Tour mit Alan Whites offiziellem Einstand auf dem Drummer-Stuhl war zugleich der Beginn eines kometenhaften Aufstiegs von Yes in den großen US-Live-Arenen (teils supported von den Eagles, Edgar Winter oder dem Mahavishnu Orchestra). „Yessongs“ gilt gemeinsam mit „Seconds Out“ von Genesis als das ultimative Live-Statement einer Progband. Was die 14-CD-Box „Progeny“ dem hinzuzufügen hat und wie für Yes das Live-Jahr 1972 verlief, gehen wir im Roundtable mit Chris Squire und Alan White auf den Grund.

eclipsed: Wie kam es zu dem „Progeny“-Projekt?

Alan White: Das kam wie aus dem Nichts. Natürlich wussten wir von den damaligen Mitschnitten, und es ist eine gute Idee, die Live-Karriere der Band nun zu rekonstruieren, besonders auch, da 1972 eine sehr wichtige Zeit war, als ich Bill Bruford ersetzte. Es gibt im Ganzen ein sehr schönes Bild von der Zeit ab, als ich in die Band kam und meinen Stil entwickelte.

Chris Squire: Das kam alles von der Plattenfirma Rhino, sie haben alle Archiv-Aufnahmen zur Verfügung und das Material nun durchgesehen.

eclipsed: Sind diese sieben Shows nun alles, oder ist da noch mehr?

White: Schon, denn wir haben damals nahezu jede Show mitgeschnitten, aber ich finde, mit dieser Auswahl ist es auch gut.

eclipsed: Die Fans wollten das Mysterium dieser Archiv-Aufnahmen immer gelüftet haben, doch Hand aufs Herz: Was kann „Progeny“ im Vergleich zu „Yessongs“ wirklich hinzufügen?

Squire: Für „Yessongs“ waren damals aus all dem Material die besten Versionen herausgepickt worden. Jedenfalls hat Rhino gedacht, dass an diesen Archiv-Aufnahmen ein großes Interesse von Seiten der Fans besteht. Ich persönlich war zunächst nicht besonders scharf darauf. Klar, ich hab’s mir durchgehört. Es ist o.k., aber sicher nicht mit der gleichen Sorgfalt remixed wie „Yessongs“, das sollten die Fans nicht erwarten. Doch die Live-Atmosphäre von damals kommt gut rüber, und für Leute, die bei exakt diesen Shows dabei waren, hat es einen zusätzlichen Reiz.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 171 (Juni 2015).