JAMEY HADDAD - LENNY WHITE - MARK SHERMAN - Explorations In Time And Space

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Jazz/Jazzrock/Fusion | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 153 / 9-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 6/10 | Label: Chesky | Autor: AT


Am 20. Dezember 2010 trafen sich drei Jazzkoryphäen, um ein ungewöhnliches Album einzuspielen. Schlagzeuger Lenny White, der Vibraphonist (auch Percussion) Mark Sherman und der Percussionist Jamey Haddad nahmen nicht wie in einem herkömmlichen Studio auf, bei dem jeglicher Hall eliminiert wird, um später einen Raumhall auf die komplette Aufnahme zu legen. Nein, ganz in der Tradition der Vierziger und Fünfziger wurde hier lediglich ein Raummikro ohne jegliche Kompression eingesetzt. Das ergibt natürlich eine dynamische Bandbreite, die für den „modernen“ Hörer fremd anmutet, aber gerade deshalb interessant ist. Wilde Percussion-Orgien, verfeinert mit gelegentlichen Gongs („Seven“), eine Nummer, mit begeisterndem perlendem Vibraphon („Tranquility“), Tribal-Rhythmen, von Lenny White gekonnt umgesetzt („Groove“) und eine Nummer, bei der der Raumklang bis zum Äußersten ausgereizt wird („Long Distance“), fordern den Hörer und eröffnen gleichzeitig eine „neue, alte“ Welt. Perkussionisten ist diese CD wärmstens zu empfehlen. Jedoch wird der „normale“ Hörer die Musik wohl als zu melodielos empfinden.

Top-Track: Groove

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