MUDHONEY - Vanishing Point

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Garage | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 150 / 5-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 7/10 | Label: Sub Pop | Autor: ML


Sie stehen wie keine andere Band für Grunge. Das mag daran liegen, dass sie im Gegensatz zu Pearl Jam, Alice In Chains, Soundgarden oder Nirvana nur für kurze Zeit in den Neunzigerjahren große Erfolge feierten. Somit verlor die Band aus Seattle nie ihre Street-Credibility. Sie lag halt fast immer eine Spur neben dem Massengeschmack. Selbst „Vanishing Point“, ihr erstes Studioalbum seit „The Lucky Ones“ aus dem Jahre 2008, lebt von dieser Unangepasstheit. Es klingt immer noch eckig und kantig, wenngleich der Bluesrock-Aspekt, der früher oft durch die mangelnde handwerkliche instrumentale Fertigkeit der Band kaum hörbar war, inzwischen sehr deutlich wird. So kann man bei „I Don’t Remember You“ Jimi Hendrix‘ „Crosstown Traffic“ erkennen. Die Truppe, die quasi noch in der Originalbesetzung agiert, hat nun kollektiv die Altersmarke 50 locker überschritten. Doch ihr Sound lebt immer noch in erster Linie vom rebellisch-jugendlichen Punksound. Dazu kommt eine gute gesellschaftliche, manchmal zynische Beobachtungsgabe, die Vokalist Mark Arm zu detailverliebten Texten verleitet.

Top-Track: I Like It Small

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