TINARIWEN - Tassili

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Worldmusic, Rock | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: V2 | Autor: BSV


Tinariwen sind kein Geheimtipp mehr. Auch Tamikrest nicht. Beide aus Mali stammenden Tuareg-Bands haben sich durch ihre Veröffentlichungen und regelmäßigen Tourneen in Westeuropa einen Namen gemacht. Auch durch bekannte Rockgrößen als Fürsprecher. Globalisierung eben. Doch der Erfolg ist auch berechtigt, denn wie auf den vorherigen Alben faszinieren auch die zwölf Tracks auf „Tassili“, Tinariwens viertem Studioalbum. Man kann den Männern um Gründer Ibrahim Ag Alhabib vorwerfen, dass sie immer gleich klingen. Das ist korrekt. Ihre Songs bestehen aus seltsamen Gitarrenrhythmen mit einem merkwürdigem Sound und einer Stimme, die afrikanische Melodien so spröde vorträgt, dass man den Wüstenstaub in den Ohren zu spüren glaubt. Tinariwen setzen nicht auf typisch dominante Percussion. Sie benutzen nur ganz wenige sehr dumpfe Drums und Handclaps. Das unterscheidet sie von den rockigeren Tamikrest. Westliche Einflüsse? Ja bitte. Aber nur dezent. Vielleicht ist „Tassili“ etwas ruhiger und weniger bissig als seine Vorgänger, aber gewiss nicht minder betörend.

Top-Track: Imidiwan Win Sahara

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