GAZPACHO - March Of Ghosts

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artrock | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Kscope | Autor: AS


„Der größte Teil des Albums entstand in einer wahren Schreiborgie, in der Mikael, Thomas und ich einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang jammten“, erzählt Bandgründer Jon-Arne Vilbo. „‚March Of Ghosts‛ zu schreiben, fiel uns erstaunlich leicht.“ Es gibt ihn also, den 24-Stunden-Kuss der Muse. Und diesmal hat sie das Osloer Sextett erwischt, das mit seinem siebten Studioalbum viele kleine skurrile Geschichten erzählt, die „viel zu lange unerzählt geblieben sind“, Geschichten von seltsamen Figuren, die während einer Nacht den Weg des Erzählers kreuzen. So leicht, wie das Werk den Norwegern von der Hand ging, so leicht schmiegt es sich auch – bei aller Gazpacho-typischen Melancholie – ans Hörerherz. Die Stücke wirken gefälliger und eingängiger, auch wenn sie es eigentlich gar nicht sind. Die Drums steuern diesmal ein paar Eskapaden bei (z. B. gleich im Opener „Hell Freezes Over I“). Neben den sphärischen Gitarren erklingen ungewöhnlich viele „klassische“ Instrumente wie Violinen, Posaune oder auch Akkordeon. Und allen zehn Stücken haftet ein Hauch von Folk-Feeling und klassischer Romantik an, der Jan Henrik Ohmes noch gefühlvoller gewordenen Gesang auf seine ganz eigene Weise unterstützt.

Top-Track: Hell Freezes Over IV

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