ARIEL PINK - Pom Pom

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Beggars | Autor: UR


Ob als Solist oder mit seinem Projekt Haunted Graffiti, Ariel Pink ist hochproduktiv. Auf seinem jüngsten Album bringt der Mann aus L. A. ganze 17 Songs in 67 Minuten unter; doch verbergen sich in der Fülle allerlei weitere Melodien und Mini-Hooks, die der Kalifornier mit dreingibt, ohne sie auszuarbeiten. Das Hören erinnert an eine selbstlaufende Retro- Jukebox: Im fahlen Neowave-Song „Not Enough Violence“ etwa klingt Pinks Liebe zu Bauhaus und The Cure auf, „Nude Beach A Go-Go“ ist rotstichiger Surfpop mit infektiösem Bubblegum-Chorus und „Black Ballerina“ Mikrofunk mit Casio-Trash-Appeal, der auch aufs Konto der Pop-Kobolde Ween gehen könnte. Selbst spaßiger Unfug („Jell-O“) prägt sich noch als böser kleiner Ohrwurm ein, nach Art eines Werbejingles, den man nicht mehr loswird. Songs wie „Put Your Number In My Phone“ verströmen dagegen sanfte Westcoast-Melancholie, so als ließe Beck zusammen mit den Mamas & Papas die Seele baumeln. Dass die Vielfalt an Stilen mühelos zusammenläuft, liegt an dem weichzeichnenden Lo-Fi-Klangbild, das ein wenig an den Sound einer gern gehörten Autokassette erinnert.

Toptrack: Put Your Number In My Phone

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