AMBARCHI - Tikkun

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Avantgarde | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Cuneiform | Autor: BSV


Zeitgleich zu der Zusammenarbeit mit Yoshida Tatsuya (s. u.) veröffentlicht Richard Pinhas ein weiteres Gemeinschaftswerk: „Tikkun“ spielte der Franzose zusammen mit der australischen Avantgarde-Ikone Oren Ambarchi ein. Zwischen den beiden Mammutkompositionen „Washington, D. C.“ (30 Minuten) und „San Francisco“ (26 Minuten) wirkt das zwölfminütige „Tokyo“ trotz seiner treibenden Industrial-Guitar-Sounds nur wie ein Zwischenspiel. Kein Wunder, denn „Washington, D. C.“ ist ein wahres Monster: Die Hinzunahme zweier Schlagzeuger trägt hier Früchte. Die Grooves pushen den Track hypnotisch bis zur Ekstase voran. Das erinnert frappierend an Klaus Schulzes Stück „Friedrich Nietzsche“ vom „X“-Album. Die allgegenwärtigen Gitarrenklänge türmen sich auf, bilden eine unüberschaubare Klangfülle. Demgegenüber fällt „San Francisco“ ab. Dieselben Zutaten lassen ohne erkennbaren Rhythmus den Sound 23 Minuten lang linear ohne Schwankungen anschwellen, bis er dann wieder abebbt. Mehr als eine Geduldsprobe ist das leider nicht. Die DVD enthält einen 40-minütigen Livemitschnitt aus Paris.

Top-Track: Washington, D. C.

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