LONELY THE BRAVE - The Day‘s War

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 6/10 | Label: Sony | Autor: JV


Im Vereinigten Königreich wird dieser Vierer aus Cambridge schon als brandheißer Tipp gehandelt, als potentieller Nachfolger der Chartstürmer Muse oder Biffy Clyro. Wie diese entwirft das Quartett atmosphärisch dichte Songs. Allerdings fehlt ihm die Experimentierfreude der genannten Combos. Insgesamt wirkt das Debüt etwas zu glatt gebügelt und mehr auf Charts und Stadionrock getrimmt. Zwar rocken die elf Songs und werfen großes Gefühlskino auf die Leinwand. Doch mangelt es ihnen an Überraschungsmomenten. Gut ist aber die Idee, Instrumentalparts einzustreuen: Track 1, 7 und 14, also Intro, Mitte und Outro bilden kleine meditative Inseln. Zudem reißt David Jakes Stimme einiges aus der Durchschnitts-Gefahrenzone und lenkt das Gefährt mehr in Richtung Emo. Keine Frage, es läuft bereits gut für die Band – Majordeal, begeisterte Kritiken, Support für Black Rebel Motorcycle Club und die Deftones, Auftritte beim diesjährigen Rock am Ring und Rock im Park. Dennoch fehlt es der Platte an Biss, und man fragt sich, ob noch mehr hinter dieser Truppe steckt als Marktkalkül. Album Nummer zwei wird darauf vielleicht eine Antwort liefern.

Top-Track: Deserter

Zurück zur Übersicht