LUKE HAINES - New York In The ’70s

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 162 / 7-8-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8.5/10 | Label: Cherry Red | Autor: SaS


Am Anfang steht eine bitterböse Parodie auf den Velvet-Underground-Song „Candy Says“: „Alan Vega Says“ beschreibt, wie der Suicide-Frontman angeblich beim Songwriting vorgeht, und der Oberzyniker des britischen Pop, Luke Haines, lässt kein gutes Haar an ihm. Genauso wenig wie an Lou Reed, den New York Dolls oder dem Underground- Poeten Jim Carroll. Oder handelt „New York In The ’70s“ doch eher von der Verklärung einer popkulturellen Szene, einer Verklärung, die Haines in seinen Songs als oberflächlich und plakativ herausstellt? Es ist Haines’ übliches Vorgehen: Durch repetitives Erwähnen von Namen, Bands oder Orten möchte er aufzeigen, dass es in der Popgeschichte nur um Repräsentation, um Oberfläche geht und dass niemand sich die Mühe macht, hinter die Fassade zu blicken. Also entführt er uns in eine Szene, bevölkert von „beängstigenden Transvestiten“, in denen man mit Jim Carroll mal eben Downtown geht (und dies gefühlt fünzigmal hintereinander erwähnt) oder einem „New York City Breakdown“ erlebt. Gipfel des Ganzen ist der Track „Lou Reed Lou Reed“, der bis auf ein kurzes Intermezzo, das das Erscheinungsbild des Stars in den Siebzigern beschreibt, nur aus den Worten „Lou Reed“ besteht. Brillant.

Top-Track: Cerne Abbus Man

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