RODDY FRAME - Seven Dials

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: AED | Autor: MFG


Brüchiger ist sie geworden, diese einmalige Stimme. Aber immer noch unverkennbar. Roddy Frame, Gesangs-Aushängeschild der herrlich melancholischen Britpop-Formation Aztec Camera bis zu deren Auflösung 1995, legt mit „Seven Dials“ sein erstes Solowerk seit acht Jahren vor. Und wie bei aller Musik, die der inzwischen 50jährige Schotte je vorgelegt hat, erschließt sich der Reiz der schlichten Klänge erst nach und nach. Frames Sangesorgan drängt sich nie auf. Doch dank seiner Unaufgeregtheit, gepaart mit einer kräftigen Portion Northern- Soul-Leidenschaft mit Nonchalance und Wehmut, bleibt sie dem aufgeschlossenen Hörer für immer im Gedächtnis. „Seven Dials“ beginnt bieder. Doch bereits ab dem zweiten Stück „Postcard“ mit seiner unauslöschlichen Melodie legt der Mann aus Glasgow eine Lunte der fiebrigen Harmonie. Wer sich auf die Texte einlässt, mächtig getränkt mit sehnsüchtiger Wehmut, ist eh verloren, sofern er das Dasein als unbegreifliches Jammertal anerkennt. Roddy Frame schafft es mit zehn Liedern in weniger als 40 Minuten, einen herrlichen Kosmos der Rätselhaftigkeit unser aller Sterblichkeit aufzutun.

Top-Track: In Orbit

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