IAN ANDERSON - Homo Erraticus

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Prog | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Calliandra | Autor: KT


Mit einem wirbelnden Flöten-/Gitarrensolo laden uns Ian Anderson (Musik), sein Alter Ego Gerald Bostock (Lyrics) und seine Band (keine Veränderungen gegenüber „TAAB 2“) zu einer Reise durch die Wirrungen der britischen Geschichte ein, in deren Verlauf sie in fast jedem Lied einen Bezug zu politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Problemen der Gegenwart ziehen. „Thick As A Brick“ trifft auf „Stormwatch“. Auch mit 67 Jahren hat Anderson nichts von seinem Sarkasmus, Biss und schwarzen Humor verloren. Das einzige rein akustische Stück heißt „Heavy Metals“. Jesus kommt als wilder Reformer daher, und natürlich zitiert der Derwisch sich musikalisch durch die Tull-Geschichte. Stimmlich wird Anderson von Ryan O’Donnell unterstützt, was wie auf „TAAB 2“ für angenehme Abwechslung sorgt. John O’Hara lässt kaum ein Tasteninstrument aus und Florian Ophales Heavyrock-Gitarre bekommt noch mehr Raum. Anderson gelingt es mit diesem Album, die Aufmerksamkeit von einigen tagespolitischen Themen auf andere, ihm wichtigere Dinge zu lenken. Wermutstropfen für langjährige Fans: Im Vorwort zur Deluxe-Version verabschiedet sich Anderson von Jethro Tull und teilt mit, dass er weitere Alben nur noch unter eigenem Namen aufnehmen wird.

Top-Track: Enter The Uninvited

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